Dienstag, 3. September 2024

Eine Geschichte vom Ankommen im neuen Zuhause

 Mein Komet


Joe Todd-Stanton (Autor*in / Illustrator*in)


  • Altersempfehlung: ab 4 Jahren
  • ISBN: 978-3-407-75921-4
  • Erscheinungstermin: 17.07.2024
  • Seiten: 40
  • Verlag: Beltz & Gelberg

Covertext

Nyla und ihr Papa ziehen in die große Stadt. Nyla sehnt sich nach ihrem alten Zuhause am Meer und sucht Trost in ihren Bildern. Als eines Nachts ein Komet am Nachthimmel vorbeizischt und sie ihm folgt, passiert etwas ganz Wunderbares. Eine bewegende Geschichte, die mit wunderschönen, magischen Bildern vom Ankommen im neuen Zuhause erzählt und dabei viel Zuversicht und Hoffnung versprüht.

Rezension 

Das hier ist nicht mein Zuhause, hier kann man nur 3 Sterne sehen!“ dies sagt die kleine Nyla über ihr neues Haus. Nyla ist nicht sehr begeistert das sie umziehen musste. Das kleine Mädchen vermisst ihr altes Zuhause wirklich sehr. Da hilft es auch nicht, dass der Vater der kleinen Nyla die ganze Zeit im Dauerstress beschäftigt zu sein scheint. Das kleine Mädchen muss sich selbst beschäftigen. Als bei einem Missgeschick etwas schiefgeht, fängt der Vater an zu schimpfen. Dies gefällt der kleinen Nya gar nicht. Wie die Sache endet und was es mit dem geheimnisvollen Kometen im Titel auf sich hat, soll jedoch jeder selbst herausfinden!

Das Buch Mein Komet ist wie ich finde eine sehr schöne wie auch eine herzerwärmende Erzählung, welche sehr gut einfängt wie ein Kind, welches umzieht die Welt sehen könnte. Das Buch hält einen die wunderbare kindliche Vorstellungskraft der Kinder, gegen das doch sehr triste und real aussehende Bild eines Erwachsenen entgegen. Ich selbst habe mich in dieser Geschichte sehr schnell verloren.

Die herrliche, unkomplizierte und kindliche Art, in welcher die kleine Nyla uns durch die Geschichte führt, empfinde ich als sehr angenehm. Auch ist mir ihre gesamte Erzählweise sehr angenehm. Man kann sehr gut die Unsicherheit am Anfang des Buches wahrnehmen. Was ich auch unbedingt erwähnen möchte, sind die schönen Illustrationen. Ich selbst habe mich sehr schnell in diesen herrlichen gezeichneten Bildern verloren. Die Bilder unterstreichen den Titel wie auch den Text des Buches einfach hervorragend, so dass ich die Seiten gerne angesehen habe. Ich selbst würde das Buch an Kinder ab 5 Jahren empfehlen.

Es ist ein sehr schönes Buch, welches sehr gut zeigt und auch erklärt, wie man mit dem Umzug in eine neue Stadt umgehen kann, oder auch wie sich ein Kind wohl dabei fühlt. Herrlich umgesetzt finde ich auch den Übergang der erzählerischen Normalwelt von der Nyla zuerst ausgeht, ehe sie sich in ihren Erzählungen in ihren Vorstellungen verliert. Alles in allen ein wunderschönes, wie auch ein sehr herzerwärmendes Werk das mir sehr gut gefallen hat.

Ich kann dieses Buch jeden empfehlen, der sich auch gerade jetzt in der bald anstehenden dunklen Zeit ein wenig nach Geborgenheit und Licht sehnt. Daher gebe ich eine ganz klare Empfehlung ab. Danke an dem Autor, für dieses wunderschöne, herzerweiternde, knisterkribbelschönes Heimeligkeitsgefühle aufwerfendes Buch. Definitiv ein Highlight dieses Jahr.

Für Euch gelesen, rezensiert und empfohlen

Henry Rumbelle

 

 

Samstag, 31. August 2024

Themenschwerpunkte sind Drogenkonsum, Alkoholkonsum und Homosexualität

 Nach der Party

Anthony Veasna So (Autor*in)

  • Altersempfehlung: ab 16 Jahren
  • ISBN:978-3-630-87766-2
  • Erscheinungstermin: 15.05.2024
  • Seiten: 334
  • Verlag: Luchterhand. Literaturverlag

Covertext

Nur wer sich radikal neu erfindet, wer neue Wege findet im Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Identität, mit Freundschaft und Familie, hat eine Chance, mit der Vergangenheit Frieden zu schließen...

In Stockton, einer Stadt in einem kalifornischen Tal weit entfernt vom Meer, florieren buddhistische Tempel und kambodschanische Lebensmittelläden, seit das völkermörderische Regime der Roten Khmer die Menschen aus dem eigenen Land hierhin vertrieben hat. In dieser Stadt, die weder ganz zu Amerika noch zu Asien gehört, begegnen wir allmächtigen Mönchen, nervigen Tanten, von der Langeweile zu Tode gequälten Heranwachsenden, stoßen auf einen ganzen Kontinent an verschwiegenen, verdrängten, verbotenen Geschichten, heimlichen Wünschen und sexuellen Fantasien. Respektlos und kühn erzählt Anthony Veasna So in seinem posthum erschienenen, gefeierten Erzählband vom Befreiungskampf der jungen Generation gegen die Stille und das Vergessen.

Rezension  

Das erste und aufgrund des frühen Todes des Autors auch letzte Werk von Anthony Veasna So wurde in den USA gefeiert und avancierte zum Bestseller. Nun erschienen die Kurzgeschichten auf deutsch im Luchterhand Verlag. Der Einband des Buches ist bunt, einladend gestaltet und verströmt durch die Illustration einen lässig coolen After-Party-Charme.

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich mit den im Westen der USA lebenden Bevölkerungsgruppe eingewanderter Kambodschaner und deren Nachfahren auseinandersetzt. Der Autor beschreibt aus verschiedenen Perspektiven wie die eigenen Eltern und Großeltern, die den Genozid durch die Roten Khmer in Kambodscha überstanden, in den USA heute leben. Sie verdienen ihr Geld in Restaurants oder Donut-Läden und Autowerkstätten und arbeiten meist hart, wobei oft die gesamte Familie zum Einkommen beitragen muss. Einige haben studiert, arbeiten für Tech-Firmen und sind im amerikanischen Traum angekommen. Andere „Cambos“ können trotz einer guten Bildung nichts mit ihrem Studium anfangen und landen im Familienbetrieb, der ständig kurz vor der Pleite steht. 
 
Die Migrationserfahrungen sowie das Leiden unter dem Regime der Roten Khmer, welches die Eltern und Großeltern der jungen Kambodschaner erlebten, wirken mitunter in diesen nach und hinterlassen ihre Spuren. Oft bleiben die Cambos unter sich, versuchen Traditionen ihres Heimatlandes zu bewahren und wollen gleichzeitig ausbrechen aus den alten Strukturen. 
 
In den Geschichten Anthony Veasna So´s werden viele zwiespältige Themen, Erfahrungen und Emotionen angerissen, die dem Lesenden einen Einblick in die Community verschaffen. Immer wiederkehrende Schwerpunkte sind Drogenkonsum, Alkoholkonsum und Homosexualität. Diese Themen scheinen dem Autor besonders wichtig, denn sie spiegeln auch seine eigene Biografie wieder.
 
Zugegebenermaßen fiel es mir nicht leicht, dieses Buch zu lesen und ich kann den Hype darum nicht ganz nachvollziehen. Vielmehr hinterließ das Buch bzw. die einzelnen Geschichten einen teilweise hoffnungslosen, deprimierenden Eindruck und brachten mich zum Grübeln. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Hintergrundwissen gewünscht, um mich besser in Situationen hineinzuversetzen. Oft hatte ich am Ende einer Story tatsächlich das diffuse Gefühl, das einen beschleicht, wenn man nach einer Partynacht aufwacht und sich nur noch schemenhaft erinnert, dass etwas Unangenehmes, Peinliches oder gar Tragisches passiert ist – eben nicht das glamouröse Partyfeeling, sondern der typische Morgen danach.

Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen

 Dr. Jekyll

Eine sehr spannende Fantasywelt

Schule der Meisterdiebe. Das vergessene Labyrinth J. J. Arcanjo (Autor*in) Altersempfehlung: ab 9 Jahren ISBN: 978-3-505-15186-6 Erscheinun...