Altersempfehlung: ab 14 Jahren- ISBN: 978-3257073232
- Erscheinungstermin: 23.07.2025
- Seiten: 336
- Verlag: Diogenes
Covertext
Rezension
Das Romandebüt von Julia Engelmann ist eine gelungene Coming-of-Age-Story, die ich gern und auch recht schnell gelesen habe. Wir begleiten die fünfzehnjährige Charlotte ein Jahr lang durch ihr junges Leben, tauchen ein in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und betrachten ihr Erwachsenwerden. Charlotte lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einfachen, aber stabilen Verhältnissen. Das Geld ist immer ein bisschen knapp, und in ihrer Klasse ist das Mädchen eine Außenseiterin. Sie tritt nach außen hin eher still auf, doch Charlottes Innenleben ist oft chaotisch, grüblerisch, etwas düster und vor allem voller Fragen.
Julia Engelmann lässt Charlotte alles erleben, was vielen Menschen im Laufe ihres Erwachsenwerdens begegnet: zerbrechende und neu entstehende Freundschaften, heimliche Liebe, erste Partys, Streit mit der Mutter, schmerzende Verluste, Selbstzweifel, große Träume und den Hunger nach Freiheit.
Zunächst beginnt das Buch mit einer eher gedämpften, negativen Stimmung, denn Charlotte fühlt sich allein, unverstanden und wird auch noch maßlos von ihrer besten Freundin enttäuscht. Sie weiß nichts mit sich anzufangen und ist außerdem hoffnungslos in einen Mitschüler verliebt. Als ob das alles nicht schon genug wäre, präsentiert Charlottes Mutter ihr auch noch ihren neuen Freund.
Das deprimierende Chaos lichtet sich jedoch mit Beginn des neuen Schuljahres, denn ein neuer Schüler kommt in die Klasse und zeigt Charlotte, dass in ihr eine wundervolle Persönlichkeit steckt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, durch die Charlotte zu sich selbst findet und lernt, ihren eigenen Weg zu gehen.
Mit poetisch formulierten Emotionen und Gedankenbildern gelingt es Julia Engelmann, ihren Figuren Tiefe zu verleihen, Empathie zu erzeugen und somit ein kurzweiliges Leseerlebnis zu schaffen. Für mich beinhaltet der Roman alles, was eine gute Coming-of-Age-Geschichte ausmacht, sodass ich mich prima in meine eigene Pubertät zurückversetzt fühlte.
Der Himmel ohne Ende eignet sich für interessierte Leser:innen bereits ab etwa 14 Jahren, da auf jugendgefährdende Inhalte (Liebesszenen, Gewalt o. Ä.) komplett verzichtet wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Roman auch im Unterricht der Sekundarstufe gelesen werden kann, wenn es um Themen wie das Finden der eigenen Identität, das Erwachsenwerden, die Auseinandersetzung mit Gedanken und Emotionen und vor allem um Freundschaft geht.
Fazit: ein rundum gelungenes Buch. 🌸
Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen
