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Samstag, 22. März 2025

Ein Märchen über Freundschaft, Verlust und Verbundenheit

Als der Wald erwachte

Martin Widmark / Emma Karinsdotter (Autor*in)

Emilia Dziubak (Illustrator*in)


  • Altersempfehlung: ab 4 Jahren
  • ISBN: 978-3751204989
  • Erscheinungstermin: 10.01.2025
  • Seiten: 32
  • Verlag: Oetinger

Covertext

Es wird Frühling. Die Pflanzen erblühen und der Wald erweckt zum Leben. Nur wenn die kleine Spinatfrau kommt, gehen alle lieber schnell in Deckung. Denn diese hasst den Frühling und flucht die Waldbewohner zurück unter die Erde. Eines Tages, in einem unachtsamen Moment, wird die Spinatfrau von einem kleinen Jungen entdeckt. Er steckt sie in seine Jackentasche und nimmt sie mit nach Hause. Die Tiere und Pflanzen können wieder aufatmen. Doch die alte Eiche erzählt, warum die Spinatfrau das erwachte Leben so hasst. Denn vor langer Zeit hat sie eine gute Freundin verloren. Durch den Verlust herrscht in ihrem Herzen ewiger Winter. Bald merken die Waldbewohner, dass ihnen etwas fehlt. Gehört die Spinatfrau nicht doch am Ende zu ihnen?

Rezension  

Der Wald hat stets etwas Magisches, Ursprüngliches und Beruhigendes an sich. Besonders im Wechsel der Jahreszeiten fasziniert er uns Menschen und im Übergang zwischen Winter und Frühling spüren wir im Wald den Zauber des Neuen.

Das neue Buch von Martin Widmark und Emma Karinsdotter lädt die Leserschaft aller Altersgruppen dazu ein, das frühlingshafte Erwachen des Waldes zu erleben und in die Gemeinschaft des „Spinats“, wie die tierischen und pflanzlichen Bewohner den Wald nennen, einzutauchen. Die Geschichte wird aus der Perspektive der uralten Eiche erzählt, die weise und liebevoll betrachtend ihr Umfeld beschreibt. Sie erzählt von der winzigen Spinatfrau, die aufgrund ihrer ewig schlechten Laune von allen gefürchtet wird, ständig meckert und es besonders schlimm findet, wenn der Wald neu erblüht.

Doch es gibt noch jemanden mit mieser Laune, der durch den Wald streift: ein Junge, der dort die Ferien mit seiner Mutter verbringen soll. Zufällig begegnen sich die beiden Miesepeter und die Spinatfrau landet erst in der Jackentasche und später im Zimmer des Jungen. Dort stellen beide fest, dass sie etwas gemeinsam haben, nämlich eine tiefe Traurigkeit. Während die alte Eiche erzählt, warum die Spinatfrau oft so boshaft ist, merkt diese angesichts der Tränen des Jungen, dass es irgendwo in ihrem Inneren vielleicht doch ein kleines grünes Fünkchen der Hoffnung und Zuversicht gibt. Und dieses möchte sie mit dem Jungen teilen, wodurch ein zartes Band der Freundschaft entsteht.

In diesem zauberhaften Buch weht dem Lesepublikum ab der ersten Zeile ein Hauch vom Märchen entgegen und der Wald erwacht zum Leben. Wir begegnen im Text und in den Illustrationen kichernden Buschwindröschen, milde lächelnden Steinen und der trotz ihres struppigen Charakters entzückenden kleinen Spinatfrau sowie der mächtigen, mütterlich wirkenden Eiche, durch welche die Botschaft der Geschichte wunderbar transportiert wird: auch nach dem tiefsten Winter und der dunkelsten Traurigkeit wird es irgendwann wieder hell.

Die emotionale Geschichte von Windmark und Karinsdotter vermittelt den jungen Lesern und Zuhörern auf kindgerechte Weise, dass Gefühle, hier der Zorn und die Wut der Spinatfrau und des Jungen, immer eine Ursache haben und oft auf verletzte Gefühle zurückzuführen sind. Gleichzeitig wird sichtbar gemacht, dass Einfühlungsvermögen, Verständnis füreinander und Hilfsbereitschaft der Schlüssel für Zuversicht, Hoffnung und Freundschaft sind.

Besonders die ideal zum Text passenden Illustrationen von Emilia Dziubak, welche in erdigen Naturfarben gehalten sind und sich daher perfekt in das Waldthema integrieren, sind sehr ansprechend und beflügeln die Fantasie der Kinder.

Das Buch eignet sich sehr gut zum Vorlesen für Kinder ab 5-10 Jahren, die offen für den Zauber der Natur sind und sich gern in den Wald entführen lassen möchten. Es bietet zahlreiche Möglichkeiten die genannten Themen in den Fokus zu stellend und zu besprechen.

Ich mag das Buch sehr und die Vorstellung einer alten, weisen Eiche als Hüterin des Waldes wie auf dem wunderschönen Cover dargestellt, gefällt mir besonders gut.

Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen

Dr. Jekyll

Dienstag, 22. Oktober 2024

Bücher können die Welt verändern

 Die Goldene Schreibmaschine

Carsten Henn (Autor*in)


  • Altersempfehlung: ab 10 Jahren
  • ISBN: 978-3-7512-0589-4
  • Erscheinungstermin: 10.10.2024
  • Seiten: 256
  • Verlag: Oetinger

Covertext

Als Emily hinter der Bibliothek, in der ihre Oma arbeitet, eine zweite, geheime Bibliothek entdeckt, ahnt sie noch nicht, in was für ein Abenteuer sie geraten ist. In dieser Bibliothek steht nämlich jedes Buch, das je auf der Welt geschrieben worden ist. Und dort steht auch eine magische goldene Schreibmaschine. Emily erfährt: Wenn man auf dieser Schreibmaschine Dinge schreibt und sie in die Bücher in der Bibliothek einklebt, ändert sich deren Handlung – und über diese Änderungen lässt sich auch in die Realität eingreifen. Doch auch Emilys skrupelloser Lehrer Dresskau findet heraus, welche kolossale Macht in der Bibliothek steckt. Kann Emily ihn stoppen, bevor er seine gefährlichen Pläne verwirklicht?

Rezension 

In dem Buch „Die goldene Schreibmaschine“ von Carsten Henn, geht es um das junge Mädchen Emily. Emily ist ein wenig einsam und auch ein wenig anders als der Rest. Das junge Mädchen hat Probleme damit sich an die Welt, in welcher sie lebt, anzupassen. Emily lebt bei ihren Großeltern da ihre Eltern oft auf Reisen sind. Das Mädchen liebt es zu lesen und macht dies auch sehr oft am Tag. Irgendwann entdeckt Emily in der geheimnisvollen Bibliothek eine alte und offenbar genauso geheime Schreibmaschine. Fast wie in Trance muss Emily auf die Schreibmaschine zu gehen und sich um diese kümmern. Emily spürt wie die Bücher, welche in die Schreibmaschine eingespannt sind, sie zu rufen scheinen. So versucht das Mädchen mit aller Macht einige Zeit lang eben diese Bücher wieder ein ganz kleines bisschen zu verändern und auch zu verbessern. Emily merkt, wie schön es sein kann diese Bücher zu bearbeiten. Das kleine Mädchen geht voll auf in der Aufgabe wie auch in dem Bestreben die verschiedenen Bücher zu bearbeiten. Sie verändert die Geschichten und nutzt die Bücher im weiten Sinn für sich.

So kann sie ihren Freunden helfen oder auch sich selbst Gutes tun. Schnell merkt sie jedoch das hinter der neuen Kraft auch Schattenseiten lauern. Der gemeine Dr. Dresskau möchte die Macht der goldenen Schreibmaschine nur für sich selbst nutzen. Nun hat Emily viel zu tun und muss schnell handeln um ein großes Unheil zu vermeiden. Ansonsten könnte die Welt der Bücher aber auch die Realität Emilys auf ewig aus den Fugen geraten. Ein Plan muss her und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Mir hat das Buch die goldene Schreibmaschine sehr gut gefallen. Ich konnte mich sehr gut in die Hauptfiguren des Buches hineinversetzen. Sowohl Emily als auch ihre besten Freunde Charly und Frederick haben jeweils eine Besonderheit. So ist Emily Ordnung sehr wichtig, während Frederick ein kleiner Nerd ist und sich super mit Science Fiktion auskennt. Charly hingegen leidet an Synästhesie. Wodurch sie Gefühle schmecken und riechen kann.

Die großartigen Einfälle wie auch die Figurenzeichnung des Buches haben es mir leicht gemacht mich in dieser Welt zurechtzufinden. Die Hauptfiguren waren sehr liebenswert und sympathisch gezeichnet. Ich mochte bei den Nebenfiguren Emilys Papagei Wolke sehr gerne, er hatte eine lustige Art. Auch die Großeltern von Emily haben mir gut gefallen.

Das Buch ist sehr gut darin eine sehr einfache wie auch eine sehr spezielle Art der Bedeutung von Geschichten wie auch von der Macht der Freundschaft zu vermitteln. Es zeigt außerdem sehr schön, dass es in Ordnung ist anders zu sein.

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Für jeden der selbst gerne liest ab 10 Jahren und für alle die sich voll mit der Macht der Worte, des Schreibens wie auch dem geheimnisvollen Zauber dahinter auseinandersetzen wollen. Emily wird euch erwarten.

Für Euch gelesen, rezensiert und empfohlen

Henry Rumbelle

Ein Märchen über Freundschaft, Verlust und Verbundenheit

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