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Dienstag, 13. Mai 2025

»Die Welt ist nicht mehr weiß, und sie wird nie mehr weiß sein.«

 Von einem Sohn dieses Landes

James Baldwin (Autor*in)
  • Altersempfehlung: ab 16 Jahren
  • ISBN: 978-3-423-14902-0
  • Erscheinungstermin: 11.07.2024
  • Seiten: 240
  • Verlag: dtv

Covertext

Als wäre es eine Nachricht von heute: Nachdem ein weißer Polizist einen Schwarzen erschossen hat, kommt es in Harlem 1943 zu Ausschreitungen. Inmitten der Unruhen trägt der 19-jährige James Baldwin seinen Vater zu Grabe. Das Verhältnis der beiden war zerrüttet wie das Land, das Baldwin bald Richtung Frankreich verlassen wird. Erst aus der Distanz vermag er sich seinem Vater und seiner Heimat wieder anzunähern und sich den brennenden Fragen zu stellen: Was bedeutet es, schwarz zu sein – in den USA und in Europa? Von weißen Präsidenten regiert, von weißen Medien informiert, von einer weißen Popkultur umgeben.

Rezension 

In dieser Kollektion von Essays geht Baldwin seiner Identität und subsequent der Identität Amerikas auf die Spur. Während der Aufstände in Harlem 1934 musste James Baldwin seinen Vater zu Grabe tragen, mit dem er eine schwierige Beziehung hatte. Dies löst eine Krise aus und er flieht nach Paris. Von dort aus gewinnt er einen neuen Blick auf ein Land, das er Heimat nennt, welches jedoch Baldwin und alle Afroamerikaner*innen auf einer bestimmten Ebene ablehnt. In den USA arbeiten Politik, Medien und Popkultur gegen ihn. Baldwin philosophiert darüber, was es heißt, Schwarz zu sein, in Paris oder in Harlem. Er berichtet von dem Dasein als schwarzer Künstler und wie man in diesem doch so als freigeistig geltenden Gewerbe streng eingeschränkt wird.

Das Buch war für mich der Einstieg in das literarische Werk von Baldwin. Somit musste ich mich erstmal an seinen Style gewöhnen. Seine Gedankengänge sind brillant, doch mitunter auch schwer zu verstehen. Er analysiert zum Beispiel gekonnt das Problem, das er am Anfang seiner Laufbahn immer wider Rezensionen über das „Negro Problem“ zu schreiben, weil er als Schwarzer automatisch als Experte galt. In den USA vor der Bürgerrechtbewegung empfand Baldwin die literarische Aufarbeitung der schwarzen Identität als unzureichend, da sie sich zunehmend darauf fokussierten, die Sklaverei als sozusagen singuläre Tragödie der Geschichte sei, ohne jegliche Verbindung zur Gegenwart. Neben diesem analysiert Baldwin scharfsinnig viele weitere Vorkommnisse, die ich mit meinem stümperhaften Gebrabbel nicht zusammenfassen kann, deshalb unbedingt das Buch lesen!

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