Mittwoch, 13. Juli 2022

Eine Ärztin im Hamburg der Kaiserzeit kämpft für die Rechte der Frauen

Die Hafenärztin

Ein Leben für die Freiheiten der Frauen

Engel, Henrike (Autor*in)
  • Altersempfehlung: ab 14 Jahren
  • ISBN: 978-3-864931901
  • Erscheinungstermin: 03.01.2022
  • Seiten: 464
  • Verlag: Ullstein

Covertext

Hamburger Hafen, 1910: Anne Fitzpatrick ist voller Hoffnung. Als eine der ersten Ärztinnen Deutschlands hat sie gerade ein Frauenhaus eröffnet. Ihre Mission ist es, Frauen zu helfen, denen Leid zugefügt wurde. Als die couragierte Pastorentochter Helene bei ihr auftaucht und mitarbeiten will, unterstützt Anne die junge Frau in ihrem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun.

Da werden neben dem Frauenhaus im Hafenbecken zwei Leichen entdeckt. Anne ist erschüttert. Die Opfer hatten Kontakt zur neuen Frauenbewegung, so wie Anne selbst auch. Die Polizei spielt den Vorfall jedoch als Mord im Milieu herunter. Aber warum ermittelt der wortkarge Kommissar Berthold Rheydt trotzdem weiter? Zusammen mit Helene sucht Anne nach Antworten und gerät dabei in immer größere Gefahr.

Rezension

Stell dir vor, du würdest im Jahre 1910 leben. Und wie es so oft damals passiert ist, verschwindet plötzlich, ein Nachbar / eine Nachbarin. Oder du hörst von jemandem in der Stadt, der verschwunden ist. Mit dem jetzigen Denken und auch durch die Lebensweise, welche wir uns angeeignet haben, wärst du wahrscheinlich sehr erschüttert und würdest es unter anderem dramatischer sehen, denn so unüblich war es damals nicht, dass z.B. Prostituierte verletzt oder sogar ermordet wurden sind. Henrike Engel hat mit ihrem Buch “Die Hafenärztin -Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ein Einblick in das damalige Leben und vor allem das Ansehen der Frauen gezeigt.

Auch diesmal haben die Polizisten auf einen Mord im Milieu getippt. Jedoch sind mit der Zeit immer mehr Faktoren dazu gekommen, die den zuständigen Kommissar Berthold Rheydt misstrauisch machen und ihn so dazu bewegen weiter nachzuforschen. Der hauptsächliche Grund: Anne Fitzpatrick. Egal welchen Hinweisen er auf den Grund geht, sie spielt immer eine Rolle.

Keiner weiß etwas über sie und auch sie selbst ist nicht besonders kooperativ, wenn es um ihre Vergangenheit geht.

Und dann ist da noch die Pastorentochter Helene. So hoch angesehene Mädchen / Frauen sollten damals “brav“ sein und sich auf eine Heirat vorbereiten, so war es üblich. Mit der Zeit jedoch entwickelt sich Helene in eine komplett andere Richtung, sie möchte studieren, arbeiten und anderen Menschen helfen. Alle Menschen um sie herum sagen, sie sei nicht gemacht für so etwas und soll sich anpassen. Ob sich ihr sturer Kopf durchsetzt oder nicht?

Ich hatte das Gefühl, ich würde die Geschichte miterleben, vor allem, weil ich mich durch die gute Beschreibung von Engel, sehr gut in Helenes Lage hineinversetzen konnte. Auch zu unserer Zeit bekommt man oft zu hören, was normal ist und was man angeblich nicht kann. Es erfordert einen starken Charakter, sich trotz allem durchzusetzen.

Aber nicht nur Helene entwickelt sich in Engels Buch weiter, sondern auch die junge Ärztin Anne Fitzpatrick. Besonders an ihr kann man erkennen, dass die alleinige Arbeit im Leben auch nicht gesund ist. Ein anderes Beispiel für diese Situation ist der Kommissar, denn auch er stürzt sich vollkommen in die Arbeit. Beide tuen dies wegen ihrer Vergangenheit. Kommissar Rheydt kann deshalb nachts nicht schlafen und Anne hat sich versprochen, sich keinen “Luxus“ zu gönnen, bevor sie jeder Frau geholfen hat.

Allgemein kann man sagen, dass Engel sehr detailliert, ausführlich und deutlich schreibt. Man bekommt das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven erzählt und kann die Geschichte so besser verstehen.

Die spannende Geschichte der jungen Hafenärztin geht weiter. Der zweite Band “Die Hafenärztin -Ein Leben für das Lachen der Kinder“ wurde erst kürzlich veröffentlicht.

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Lindberg, Emma (Autor*in)
  • Altersempfehlung: ab 14 Jahren
  • ISBN: 978-3-96976-025-3
  • Erscheinungstermin: 07.04.2022
  • Seiten: 336
  • Verlag: VFO - Moon Notes

Covertext

Nach der Trennung von Cal zieht Rena mit ihrer besten Freundin nach Pittsburgh und verwirklicht dort ihren Traum vom Kunststudium. Callan studiert Musik und kehrt anschließend in seine Pittsburgher Heimat zurück. Er wird Frontmann einer Band, die kleinere Konzerte gibt. So auch auf einer Party, die Renas Bruder Darren schmeißt. Vier Jahre sind sie getrennte Wege gegangen, jetzt hört sie ihn zum ersten Mal singen – und wieder funkt es zwischen Rena und Cal. Sie fühlen sich immer noch heftig zueinander hingezogen …

Rezension

Dieses Buch baut auf den ersten Band auf und sollte somit erst danach gelesen werden. Erst dann bekommt man auch mit, welche Hindernisse den Protagonisten im Weg standen und die bei durchschnittlichen Paaren nicht wirklich üblich ist. Das Misstrauen von Renas Bruder und somit Callans bestem Freund war hierbei ein kleineres Problem. Nicht nur Callans Persönlichkeit wurde durch seinen Vater geprägt, sondern auch seine Beziehung. Callans Vater ist somit auch der Grund, warum das letzte Treffen von den beiden Turteltäubchen völlig anders ablief; mit Schweigen, Kälte, Schmerz sowie Misstrauen.

Dieses Treffen ist nun einige Jahre her. Die beiden Protogonisten haben sich weiterentwickelt und sich ein neues Leben aufgebaut; ohne den jeweils Andren. Das Problem: Renas Bruder feiert bald seine Hochzeit und als Schwester und bester Freund sollen natürlich beide dabei sein. Sie sehen sich nun nach einer langen Trennungszeit wieder und können das Fehlen des andren nicht mehr ignorieren. Es wühlt sie beide auf und lässt sie alles nochmal überdenken. Vielleicht ist es Zeit sich auszusprechen und nun mit offenen Karten zu spielen.

Lindenberg hat gezeigt, dass nicht alle Paare eine superglückliche Geschichte ohne jegliche Höhen und Tiefen parat haben und dass in der Realität kaum Bilderbuchbeziehungen existieren. In diesem Fall haben die beiden vielleicht diese unabhängige Weiterentwicklung gebraucht, um sich wieder zu finden.

Als ich den ersten Band dieser Serie gelesen habe, konnte ich es kaum abwarten, bis das neue Buch veröffentlicht wurde. Als ich es jedoch in der Hand gehalten und gelesen habe, war ich ein bisschen enttäuscht. Die beiden Autorinnen haben durch ihr erstes Buch, ein sehr hohes Niveau erreicht und mich sehr begeistert. Dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich nun auch bei der Fortsetzung, die aber leider nur zum Teil erfüllt wurden. Die Beiden hatten wieder mal super einfallsreiche Ideen, die eingebracht wurden, die mich oft berührt hatten. Trotz allem hatte ich das Gefühl, dass es sich langgezogen hat und die einzelnen Szenen schon fast zu detailiert beschrieben wurden. Dies hatte zur Folge, dass die Ereignisse auf Dauer langweiliger wurden.

Bei einem neuen Buch der beiden würde ich trotzdem sofort zuschlagen, da ich mich immer supergut in die Situationen der Figuren versetzen kann und sie mir durch die beiden Bücher bewiesen haben, wie kreativ sie sind.

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