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Dienstag, 15. April 2025

Ein fesselndes Debüt über Verlust und Liebe

Beeren pflücken

Amanda Peters (Autor*in)

  • Altersempfehlung: ab 16 Jahren
  • ISBN: 978-3-365-00944-4
  • Erscheinungstermin: 15.04.2025
  • Seiten: 320
  • Verlag: HarperCollins

Covertext

Juli 1962. Eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia kommt in Maine an, um den Sommer über Blaubeeren zu pflücken. Einige Wochen später ist die vierjährige Ruthie verschwunden. Sie wird zuletzt von ihrem sechsjährigen Bruder Joe gesehen, als sie auf ihrem Lieblingsstein am Rande eines Beerenfeldes sitzt. Ihr Verschwinden wirft Rätsel auf, die Joe und seine Familie verfolgen und fast 50 Jahre lang ungelöst bleiben.

In Maine wächst ein Mädchen namens Norma als Einzelkind in einer wohlhabenden Familie auf. Ihr Vater ist emotional distanziert, ihre Mutter erdrückend
überfürsorglich. Norma wird oft von wiederkehrenden Träumen geplagt. Mit zunehmendem Alter ahnt sie, dass ihre Eltern ihr etwas verheimlichen. Da sie nicht bereit ist, von ihrem Gefühl abzulassen, wird sie Jahrzehnte damit verbringen, dieses Geheimnis zu lüften
.

Rezension  

Im Mittelpunkt des Debütromans „Beeren pflücken“ von Amanda Peters steht Joe, der als eines von fünf Kindern einer Familie in den einfachen Verhältnissen der frühen 60er Jahre aufwächst. Die Familie gehört dem Stamm der Mi‘kmaq an, einem Volk von amerikanischen Ureinwohnern, das im Osten Nordamerikas an der kanadischen Grenze lebt. Als günstige Arbeitskräfte verbringen die Familienmitglieder ihre Sommer auf den Blaubeerfeldern von Maine, wo sie als Pflücker hart arbeiten und sich ihren Lebensunterhalt verdienen. Das Leben der Familie ist zwar schwierig, aber herzlich und in ihrer Heimat Nova Scotia haben sie trotz der damals noch vorherrschenden Diskriminierung feste Wurzeln und besitzen in ihren Kreisen ein positives Ansehen. 

Aus Joes Perspektive wird rückblickend der traumatische Sommer beschrieben, als die Jüngste der Familie, Ruthie, spurlos verschwindet. Für Joe und die Familie beginnt nicht nur eine erfolglose Suche, sondern ein nicht endendes Trauma, welches jedes Familienmitglied anders verarbeitet. Während Joe sich ein Leben lang quält, weil er Ruthie als Letzter gesehen hat, besitzt seine Mutter einen unerschütterlichen Glauben daran, dass Ruthie noch lebt - und dieser Glaube trägt sie fast 50 Jahre lang. Joe erzählt die Geschichte mittlerweile vom Krankenbett aus, denn er hat Krebs im Endstadium und ist gezeichnet von einem Leben mit vielen Erschütterungen. Trotzdem versucht er mit sich und seinem Umfeld Frieden zu schließen und Ruhe zu finden. Bis eines Tages Unglaubliches geschieht. 

Joes Schilderungen wechseln sich kapitelweise ab mit den Erzählungen einer Frau namens Norma, die aus ihrem Leben berichtet. Sie erzählt von ihrem gut situierten Elternhaus, einem distanzierten Vater und der psychisch labilen Mutter, die sie mit ihrer Liebe erdrückt und gleichzeitig nicht zu ihr durchdringen kann. Normas verwirrende Träume aus Kindertagen, viele psychologische Sitzungen und ein innerer Instinkt führen dazu, dass die Frau ihre Existenz hinterfragt. Es gelingt ihr viele Jahrzehnte nicht, Beziehungen stabil aufzubauen und auch ihr Kinderwunsch scheitert an den eigenen Erfahrungen. Erst als die Mutter dement wird, kommt Licht ins Dunkel und Norma begibt sich mit ihrer über alles geliebten Tante June auf eine Reise in die Vergangenheit - und zu sich selbst.

Die Autorin Amanda Peters, deren Vorfahren selbst zu den Mi‘kmaq gehören, eröffnete mir mit ihrem Roman die bis dahin noch unbekannte Welt ihres Volkes und deren Leben von den 60er Jahren bis heute. Zugleich gewährt der Roman einen Einblick in zwei Leben, die mit verschiedenen Traumata belastet sind und deren Umgang damit. Ein zentrales Thema zieht sich durch die Geschichte und verbindet alle Figuren miteinander: Joe und Norma, deren Familienmitglieder und allen voran deren Mütter. Es ist der Verlust eines Kindes. Jede der Figuren geht damit anders um, jeder verarbeitet auf seine Weise diesen unfassbaren Schicksalsschlag und bei jedem wird das Leben maßgeblich dadurch beeinflusst. 

Ein Absatz in dem Roman hat mich besonders beeindruckt: Norma gelangt zu der Erkenntnis, dass es für alle Arten von Verlust Bezeichnungen für die Hinterbliebenen gibt: sterben die Eltern, bleiben Waisen zurück; stirbt der Partner, dann hinterlässt er eine(n) Witwe(r). Aber für den nicht in Worte zu fassenden Verlust eines eigenen Kindes gibt es keine Wortschöpfung für die verbliebenen Eltern… das hat mich sehr beschäftigt und beschreibt den Kern des Romans. Dennoch ist dies kein trauriges Werk, sondern es schenkt Hoffnung, dass trotz derartiger Ereignisse das Leben positiv und hoffnungsvoll weitergehen kann. Auch wenn beim Leser relativ schnell der Verdacht aufkommt, dass Joes und Normas Geschichte miteinander verbunden ist und vermutlich im Zusammenhang mit dem Verschwinden Ruthies steht, so bleibt es bis zum Schluss interessant. 

Große Spannungsbögen und unerwartete Wendungen sind meiner Meinung nach nicht vorhanden, aber es gibt immer wieder neue Puzzleteile der Geschichte zu entdecken, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Ich empfehle den Roman sehr gern an alle Fans psychologisch tiefgründiger Familienstories weiter, die Gefallen daran haben, einen Blick über den Tellerrand der eigenen Kultur und Sozialisation zu werfen.
Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen

Dr. Jekyll

Montag, 7. April 2025

Diebische Gesichtwandlerin kommt dunklen Geheimnissen auf die Spur

Magic of Moon and Sea

Clare Harlow (Autor*in)


  • Altersempfehlung: ab 10 Jahren
  • ISBN: 978-3-03880-093-4
  • Erscheinungstermin: 04.04.2025
  • Seiten: 288
  • Verlag: Schneiderbuch

Covertext

In den nebligen Gassen von Shelwich steigt und fällt die Magie mit Ebbe und Flut. Für die meisten ist ihre magische Fähigkeit nur eine nette Spielerei, die mit ansteigender Flut zutage tritt. Sie können plötzlich ihre Augenfarbe ändern oder einen Löffel vor ihrer Nase herumtanzen lassen. Aber Ista Flit besitzt eine mächtige Gabe, die sie zur Meisterdiebin der Stadt hat werden lassen. Dabei ist Ista nur auf der Suche nach ihrem verschollenen Vater. Doch er ist nicht der Einzige, der in dieser Stadt verschwunden ist. Mit Nat und Ruby an ihrer Seite taucht Ista ab in die dunklen Geheimnisse einiger Bewohner und stellt fest, dass in Shelwich manches mehr Schein als Sein ist.

Rezension 

Dunkle Geheimnisse und mysteriöse Dinge ereignen sich in der geheimnisvollen Stadt Shelwich, die Menschen der kleinen Stadt werden immer wieder von verschiedenen wie auch mysteriösen Ereignissen heimgesucht. So kommt es vor, dass Personen einfach verschwinden und niemand sie wiedersieht. Allein dies wäre schon ein guter Grund, die Stadt nur mit Vorsicht zu betreten. Doch nicht nur, denn noch eines beherrscht die Stadt, etwas das die Leute mögen und sie dazu bringt zubleiben: Magie. Die Stadt beherrscht eine sehr große wie auch sehr erstaunliche Menge an Magie. Und noch etwas Besonderes hat es mit dieser Magie auf sich, jeder Mensch bekommt eine Gabe vom Mond und dem Wasser verliehen. So auch Isra. Das junge Mädchen besitzt eine wertvolle Gabe, welche sie zu einer geschickten Meisterdiebin macht. Bei ihrem neuesten Diebstahl geht jedoch etwas schief. Die Tarnung fliegt auf und sie wird entdeckt. Nun, hat Isra ein Problem. Wird es Isra schaffen, ihre Gabe weiter einzusetzen? Als Isra versucht mehr über das Verschwinden der Menschen herauszufinden, gerät sie in große Gefahr und entdeckt ein schreckliches Geheimnis. Nun müssen sie und ihre Freunde alles daran tun das Geheimnis zu wahren, und die schreckliche Kraft dessen zu brechen. Ansonsten sind alle Menschen in großer Gefahr und die Kraft der Magie vielleicht auf ewig verloren!

Das Buch "Magic of Moon and Sea. Die Diebin der vielen Gesichter“ von Clare Harlow hat mir sehr gefallen. Ich mochte es in die Welt von Isra und ihren Freunden einzutauchen. Am meisten gefallen hat mir die Dynamik und der Zusammenhalt zwischen den Kindern. Isra ist entschlossen und mutig, Nate ist schlau wie gescheit, und Ruby ist treu wie tapfer. Die Freundschaft wie auch die Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren hat mich gefesselt und auch sehr fasziniert. Es war richtig toll das Wachsen der Freundschaft wie auch die verschiedenen Abenteuer mit den Freunden zu erleben. Das Buch erzählt eine abenteuerliche, magische Geschichte über Freundschaft, schwere Schicksale und der Suche nach sich selbst.

Ich habe es sehr genossen diese Geschichte zu lesen. Wer wunderschöne magiefunkelzarteglimmerglückes Seelenstunden erleben möchte, und ein Buch sucht, das ihm einfach mitnimmt in eine fantastische Welt der ist hier super gut aufgehoben. Ich würde dieses Buch ab etwa 10 Jahren empfehlen. So bleibt mir nur noch zu sagen: Ich wünsche großes Lesevergnügen.

Für Euch gelesen, rezensiert und empfohlen

Henry Rumbelle

Rom-Com mit Kleinstadt-Feeling

Story of My Life Lucy Score  (Autor*in) Altersempfehlung: ab 16 Jahren ISBN: 978-3-426-56362-5 Erscheinungstermin: 13.03.2025 Seiten: 592 V...