Samstag, 30. März 2024

So individuell wie Kinder sind, so einzigartig und unterschiedlich sind die Familien

Eine Faimilie wie unsere

Murphy, Frank / Lee, Alice (Autor*in) / Harren, Kayla (


  • Altersempfehlung: ab 3 Jahren
  • ISBN: 978-3-949315-37-4
  • Erscheinungstermin: 17.08.2023
  • Seiten: 40
  • Verlag: Zuckersüß Verlag

Covertext

Was macht eigentlich eine Familie aus? Gemeinsame Momente, geliebte Traditionen, geteilte Erfahrungen – denn Familie ist, wo wir Liebe, Halt und Sicherheit finden!

„Eine Familie wie unsere“ feiert auf liebevolle Weise, wie wunderbar vielseitig Familien sein können, welche Entwicklungen sie im Laufe eines Lebens durchmachen und vor allem, was sie alle miteinander verbindet.

In diesem bezaubernden Bilderbuch zeigen Frank Murphy und Alice Lee, dass Familie wundervoll vielfältig und so verschieden wie ihre Mitglieder sind. Beim Blättern durch die detailreich illustrierten Doppelseiten entdecken Eltern und Kinder ganz verschiedene Familienkonstellationen, die sich draußen begegnen oder zuhause besondere Momente erleben. Ob groß, klein, alleinerziehend, queer, nah oder fern, ob Wahl-Familie aus Freund*innen bestehend oder Mama-Papa-Kind: Wo Familie ist, ist Liebe.

Rezension

So individuell wie Kinder sind, so einzigartig und unterschiedlich sind die Familien, in denen sie aufwachsen. Und mit der Veränderung unserer Gesellschaft verändern sich auch Kinder und Familien. Es gibt schon lange nicht mehr nur das eine, klassisch geprägte Modell der Familie wie wir es aus früherer Zeit kennen: Mutter, Vater, zwei brave Kinder, am besten Junge und Mädchen. 
Nein, zum Glück sind wir davon inzwischen weit entfernt und unsere Welt sowie die Lebensstile der Menschen sind individueller geworden. Um Kindern einen weiten Blick für das Thema Familie zu vermitteln, ihnen verständlich zu machen, was ein Familienbegriff beinhalten kann und wie verschieden Familien sein können, hat der Zuckersüß Verlag dieses tolle Buch von Frank Murphy veröffentlicht. 
 
Es ist nicht das erste Buch des Autors in diesem Verlag, Frank Murphy arbeitete bereits andere Themen kindgerecht auf, die durch die wunderschönen Illustrationen von Kayla Harren in Szene gesetzt wurden. Auf dem Cover finden sich Personen vieler Nationen, Altersgruppen und Geschlechter wieder, die mit Liebe zum Detail gezeichnet wurden und die sichtbar einander zugewandt und miteinander verbunden sind. Da alle an einem Baum stehen oder in den Ästen sitzen, kann dies auch als Stammbaum einer Familie verstanden werden. Das gesamte Buch ist mit farbenfrohen, ansprechenden Bildern versehen, welche die Texte untermalen und zum freien Betrachten und Erzählen einladen. Der (Vor-)Leser und Betrachter des Buches findet nicht nur viele Arten vor, wie Familie gelebt wird, sondern kann auch verschiedene alltägliche und besondere Szenen aus dem Familienleben sehen. So können auch junge Kinder sich bereits mit den abgebildeten Situationen identifizieren und dazu erzählen. 
 
Aus den Texten von Frank Murphy geht jedoch nicht nur hervor, wie unterschiedlich Familien sein können, sondern auch, welche Gemeinsamkeiten zwischen und innerhalb von Familien existieren. Der Wert und die Bedeutung, aber vor allem die Liebe innerhalb einer Familie, egal in welcher Konstellation diese besteht, soll verdeutlicht werden. Dies ist dem Autor durchaus gelungen. Ich persönlich finde, dass der Text erst für Kinder ab etwa sechs oder sieben Jahren wirklich verständlich ist, da jüngere Kinder mit Begriffen wie „Tradition“ oder „Persönlichkeit“ noch nicht viel anfangen können und es zusätzlicher, erklärender Erläuterungen durch einen Erwachsenen bedarf. 
 
Das Buch ist auch in der pädagogischen Arbeit mit Kindern sehr gut einsetzbar, wenn das Thema Familie ansteht. Es vermittelt durchweg ein sehr positiv geprägtes Bild von Familie und signalisiert den Kinder: in deiner Familie bist du sicher und geliebt. Leider ist es in der Realität nicht immer gegeben, dass Kinder derart behütet aufwachsen. Gerade für Kinder, die dies anders erfahren als hier dargestellt, könnte das Buch traurige Gefühle hervorrufen. Der Pädagoge sollte also dafür sensibel sein und  berücksichtigen, dass nicht jedes Kind in einem positiv geprägten Familienumfeld groß wird. Die Wohngruppe bzw. die Gruppe eines Kinderdorfes oder Kinderhauses als „Familie“ fehlt in dem Buch leider. Dafür wird der Klassenverband und der Sportverein als Wahlfamilie angeführt, was ich eher unter dem Begriff „Freundschaft“ anstatt Familie einordnen würde. Insgesamt freue ich mich trotz der kleinen Kritikpunkte sehr über dieses gelungene Buch, welches bereits bei uns zu Hause und auch im Ethikunterricht der Grundschule zum Einsatz kam. 

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