Super spannende Lesemotivation für Leseanfänger

Rudi und das Gruselrudel: Rettung für den Wolf

Paul Westmoreland (Autor*in) / George Ermos (Illustartor*in)

• Altersempfehlung: ab 7 Jahre
• ISBN: 978-3-7373-7233-6
• Erscheinungstermin: 27.03.2024
• Seiten: 128
• Verlag: FISCHER Sauerländer
  

Covertext

Der junge Werwolf Rudi findet im Skaterpark einen verirrten Wolfswelpen – klar, dass er ihm helfen wird, sein Rudel wiederzufinden! Doch dafür muss Rudi sich in den unheimlichen Knarzborkenwald begeben – und zwar bei Nacht … Ob die Gruselbande das Rudel mit einem Heulen herbeirufen kann? A-uuuuuuuuuhuhuhuuu!

Rezension 

In dem Buch Rudi und das Geisterrudel geht es um den Jungen Werwolf Rudi der eines Tages beim Spielen mit seinen Freunden einen kleinen Wolfsjungen findet. Ganz klar steht für den jungen Werwolf fest das dieses kleine Wolfsjunge nicht alleine zurückgelassen werden kann. Fest entschlossen den kleinen Wolfsjungen wieder zu seinem Rudel zu schaffen, macht sich der Junge auf dem Weg. Rudi schleicht sich in der Nacht ganz alleine und ohne sich von seinen Eltern zu verabschieden aus dem Haus. Er möchte das Rudel seines neuen Freundes wiederfinden. Auf seinem Weg muss sich Rudi mit gefährlichen Gegnern herumschlagen, sowie heimtückischen Hindernissen ausweichen. Ob die beiden Freunde am Ende das Rudel des kleinen Wolfes finden? Und wie wird die Begegnung wohl verlaufen? Wer das Herausfinden möchte, sollte sich dieses Buch unbedingt lesen.

Ich selbst hatte sehr viel Spaß, wie auch Freude daran dieses kurze Buch zu lesen. Es war spannend Rudi und seine Freunde kennenzulernen und zu sehen mit was für Problemen sie sich herumschlagen. Rudi hat zwei Freunde den Mumienjungen Femi, sowie das Gespenstermädchen Elli. Die coolen Freunde bleiben in diesen ersten Teil jedoch leider noch etwas blass. Dafür erfährt man schon ein bisschen was über Rudi und seine Familie. Rudis Eltern sind sehr liebevoll und um ihren Sohn besorgt. Auch wenn sie anfangs Bedenken haben den kleinen Wolfswelpen aufzunehmen so merkt man doch, dass sie nur das Beste für ihren Sohn wollen. Rudi selbst fand ich, war ein toller Charakter. Er ist freundlich wie auch einfallsreich und möchte nur das Beste für den kleinen Wolfswelpen tun. Die Harmonie zwischen ihm wie den kleinen Wolfswelpen stimmt von Anfang an. Die beiden Freunde geben sehr gut aufeinander acht und helfen sich auch gegenseitig aus schlimmen Gefahren. So ist es der kleine Wolfswelpe der Rudi bei einer sehr gefährlichen Stelle im Buch zu Hilfe kommt, während Rudi wiederrum seinen Freund vor den großen Trollen rettet.

Es ist ein sehr schönes Buch, welches zeigt das Freundschaft und Zusammenhalt sehr wichtig sind. Ich hatte sehr viel Spaß damit mich in diesen leider etwas kurzen Buch zu verlieren. Da die Geschichte nicht besonders lang ist und einen einfachen Wortschatz hat, ist es auch gut für jüngere Leser zu empfehlen. Auch sehr schön fand ich, dass es am Anfang des Buches eine kurze Vorstellung von Rudi und seinen Freunden gab. So konnte man die Hauptcharaktere schon ein wenig kennenlernen und etwas über sie erfahren.

Auch die Illustrationen in dem Buch haben mir sehr gut gefallen. Die Bilder sind allesamt von einem schönen leicht gespenstischen, glutroten, rabenschwarzen Hintergrund umrahmt, welcher dem Buch einen tollen Farbton verleiht. Ich würde dieses Buch für alle Kinder ab 7 Jahre empfehlen, welche Spaß an einem aufregenden Abenteuer haben oder sich für eine schöne Werwolf-Freundschaft-Geschichte interessieren. Ich hatte ganz viel Spaß mit dem Buch und werde es auf jeden Fall noch öfters lesen.

Für Euch gelesen, rezensiert und empfohlen

Henry Rumbelle

Buch des Monats April

 

Eine tolle Geschichte vom Suchen und Finden

Fundbüro Wurm

Wellerdiek, Jule (Autor*in / Illustrator*in)

• 
  Altersempfehlung: ab 4 Jahren
  
• ISBN: ‎  ‎ 978-3-314-10672-9
• Erscheinungstermin: 13.03.2024
• Seiten: 32
• Verlag: NordSüd

Covertext

Das Fundbüro Wurm gehört zu den besten der Welt. Der Wurm hat eine seltene Begabung Dinge wiederzufinden. Die zerstreute Robbe kommt fast jeden Tag vorbei, weil sie etwas verloren hat. Doch dann passiert das Undenkbare: Der durch und durch verlässliche Wurm kann seine Mütze nicht finden! Wir sind oft ziemliche Schussel. Wo ist mein Handy? Wo die zweite Socke? Wer hat meinen Teddy gesehen, ohne den ich nicht schlafen kann? Dass die Welt von sowas nicht untergeht, vermittelt das grandiose Duo Wurm und Robbe. Jule Wellerdieks erstes Buch bei NordSüd hilft dabei, Verlust zu akzeptieren und zelebriert zugleich die Freuden des Wiederfindens.

Rezension  

In diesem Buch treffen wir auf ein unscheinbares Tier, welches selten eine Rolle in Kinderbüchern erhält, geschweige denn, auch noch die Hauptfigur darstellt: ein Wurm! Doch dieser Wurm hat die Hauptrolle mehr als verdient, er ist für die Tiere nämlich äußerst wichtig: nein, nicht, weil er die Erde auflockert usw. … sondern weil er ein Fundbüro hat – das am besten organisierte der Stadt. Und er liebt seinen Job. Wurm sortiert, ordnet, katalogisiert und findet einfach alles Mögliche. Ich wünschte, wir hätten dieses Fundbüro zu Hause! Doch eines Tages passiert das Unvorstellbare: Wurm verliert etwas und weiß keinen Rat. Die Robbe, seine beste Freundin, Expertin im Verlieren und damit Stammkundin im Fundbüro, unterstützt Wurm mit nützlichen Suchtipps. Ob die beiden Tiere fündig werden? Lasst euch überraschen.

Das witzige Bilderbuch von Jule Wellerdiek stellt uns witzige Charaktere vor und thematisiert ein allzu menschliches Ärgernis, das sämtliche Altersgruppen betrifft: das Verlieren und (eventuell nicht) Wiederfinden von Dingen. Wie oft bitten uns gerade kleine Menschen um Hilfe, weil sie das heißgeliebte Kuscheltier, das favorisierte Spielzeug oder den Lieblingspullover nicht mehr finden können? Mit dem „Fundbüro Wurm“ kann die Institution als solche Kindern erklärt werden, die Tipps der Robbe zum Finden von Gegenständen können hoffentlich hilfreich beim Suchen sein und auch die Wut bzw. die Traurigkeit über das Verlieren wird angesprochen. Das Buch beinhaltet auch den Aspekt Freundschaft und verdeutlicht den Kindern, dass Freunde stets eine wertvolle Stütze in scheinbar ausweglosen Situationen sein können.

Die herrlichen Zeichnungen laden zum Erzählen ein und werden durch den passenden, nicht zu langen und einfach verständlichen Text sehr gut ergänzt. Es ist eine große Freude, ein Buch zu diesem Thema zu betrachten und zu lesen. Das „Fundbüro Wurm“ eignet sich auch sehr gut zum Verschenken an erwachsene Menschen, die gern einmal Dinge verlegen.

Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen

 Dr. Jekyll

Du bist gut so, wie du bist!

 Einzigartig

Atkinson, Cale (Autor*in / Illustrator*in)

• Altersempfehlung: ab 3 Jahren
  
• ISBN: ‎  ‎ 978-3-949315-36-7
• Erscheinungstermin: 14.09.2023
• Seiten: 40
• Verlag: Zuckersüß Verlag

Covertext

Oliver ist ein buntes Puzzle-Teil und träumt davon, Teil von etwas ganz Besonderem zu werden: Vielleicht die Mähne eines Einhorns? Oder ein Astronautenhelm? Doch wo er auch hingeht, die anderen Teile haben immer etwas auszusetzen: Er ist zu rund! Nicht rot genug! Er passt einfach nirgends! Also versucht Oliver, sich anzupassen, und das klappt sogar für ein Weilchen. Doch schließlich stellt er fest, dass es mindestens so wichtig ist, sich selbst treu zu sein, wie dazu zu gehören ...

Rezension  

Jeder von uns ist einzigartig und damit etwas ganz Besonderes. Vor allem Kindern gilt es, dies zu vermitteln, damit sie sich mit allen ihren Stärken, Schwächen und Besonderheiten annehmen und lieben können. Dieses herrlich bunte Kinderbuch von Cale Atkinson versteht es auf kindgerechte Weise Kindern ab etwa 4 – 5 Jahren diesen Inhalt nahe zu bringen. Und wie könnte man „Einzigartigkeit“ besser darstellen als in Form eines Puzzleteils? Dieser scheinbar banale Gegenstand aus der Lebenswelt der Kinder heißt im Buch Oliver – ein kleines Puzzleteil, das seinen Platz sucht. Denn auch dieser Aspekt wird thematisiert: wir alle (ob wir es zugeben wollen oder nicht) möchten dazugehören und unseren Platz finden – sei es in der Familie, in einer Kindergruppe, in einem Team oder als Teil eines Projekts.

Oliver, das knuffige, runde Puzzleteilchen möchte wissen, wo es hingehört. Und das sollte am besten etwas Aufregendes, Wildes und Fantastisches sein. Oliver wird nun bei verschiedenen anderen Puzzleteilen vorstellig, die gerade dabei sind, sich zusammenzufügen. Doch überall wird er kritisiert: zu rot, zu rund, nicht blau genug.... Nirgendwo wird Oliver angenommen. Da kommt er auf die Idee, sich anzupassen und zu verändern, sowohl in Farbe als auch in Form. Zunächst scheint  dies zu funktionieren, Oliver wird von den anderen Teilen akzeptiert. Aber leider ist dies nur von kurzer Dauer, Oliver ist unglücklich, die anderen Puzzleteile gemein. Die Mimik der Figuren, die einfachen Sätze und die passenden Illustrationen ermöglichen es den Lesenden und den Betrachtern, die Emotionen der Figuren nachzuempfinden und sich dadurch in den kleinen Oliver hineinzuversetzen. Oliver verändert sich schließlich so sehr, um es Anderen recht zu machen, dass er zwar vollends von ihnen angenommen wird, aber als Individuum komplett verschwindet. Nun beginnt er nachzudenken: war die komplette Veränderung seines Selbst es wert, um einen Platz im Leben zu finden? Oliver entdeckt, dass er sich nur dann wohl fühlt, wenn er er selbst sein kann und dadurch letztendlich doch seinen eigenen, für ihn bestimmten Platz findet.

Die Botschaft des Buches, welche bereits im Titel steckt, wird durch dieses tolle Buch den Kindern auf ansprechende Weise vermittelt und regt zum Gespräch mit den jungen Zuhörern und Lesenden an. Ebenso ist es im pädagogischen Bereich in Kita und Grundschule einsetzbar, um Kindern wichtige Grundwerte mit auf ihren Weg zu geben: Du bist gut so, wie du bist!

Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen

 Dr. Jekyll

Eine so tiefe Liebe, dass beide ein Leben lang Spuren davon tragen

Du und ich und der Sommer

Malisowa, Elena / Silwanowa, Katerina (Illustrator*in)

• Altersempfehlung: ab 16 Jahren
  
• ISBN: 978-3-76450869-2
• Erscheinungstermin: 28.02.2024
• Seiten: 512
• Verlag: Blanvalet Verlag
  

Covertext

Als der rebellische sechzehnjährige Jura das Sommerlager in Charkiw betritt, glaubt er ein paar lange, langweilige Wochen vor sich zu haben. Doch dann tritt Wolodja in sein Leben. Der sonst eher nachdenkliche Neunzehnjährige plant, ein Theaterstück auf die Beine zu stellen, und bittet Jura um Hilfe. Während der Vorbereitungen für das Stück merken die Teenager, dass sie weitaus tiefere Gefühle füreinander hegen als nur Freundschaft. Gefühle, die verboten sind und von denen niemand etwas erfahren darf. Nach dem Sommer trennen sich die Wege der beiden. Zwanzig Jahre vergehen – Jahre voller Veränderungen, Jahre, in denen sie einander nie vergessen können. Bis Jura endlich beschließt, seine erste Liebe Wolodja wiederzufinden …

Rezension

Mir hat sehr gefallen, wie einfühlsam und zart die Gefühle der Beiden beschrieben wurden. Nie vulgär, nie derb, so wie mir die Sexualität unter Homosexuellen manchmal in Erzählungen begegnet. Alles sanft und schön, wie es in einer erwiderten ersten Liebe sein sollte! Die erotischen Szenen sind vage erzählt, genau so vage, dass man die Lust knistern hört aber sich seine eigenen Bilder malen kann. Sehr gelungen.

Im mittleren Teil fand ich das Buch manchmal etwas langatmig. Die Beschreibungen des Lageralltags in einem sowjetischen Lager 1986 ist auch von meiner Lebenswirklichkeit weit entfernt. In Erinnerung an meine Ferienlagerzeit (beginnend 1989) habe ich zwar zarte Vorstellungen von Pionieren und Co. aber ich glaube, dass es für Jugendliche heute schwer vorstellbar ist, wie die damalige Lebens- und Lagerrealität war. Dann kommen dann noch unendlich viele russische Namen dazu, die ich mir nur schwer merken konnte. Verstrickungen im Lager, LagerleiterInnen, die Kinder in den verschiedenen Gruppen… das war dann doch ab und zu verwirrend.

Wenn ich das Buch als ein Buch zur Identitätsfindung betrachte: großartig! Es beschreibt, der Zeit gemäß in der es spielt, wie unterschiedlich man mit seiner Sexualität umgehen kann. Dabei lässt sich dieser Umgang gut in die Jetzt-Zeit übertragen: grob zugespitzt: annehmen oder dagegen ankämpfen. Vielleicht für jeden eine Hilfe, der in einer solchen Situation ist.

Inwiefern ich das Erzählte als geschichtliche Aufarbeitung einer Zeit betrachten soll, weiß ich noch nicht. Im Buch wird versucht die Geschichte des Umgangs mit Homosexuellen mit einzuspinnen, dass fand ich nicht so gelungen aber das lese ich auch mit heterosexuellen Augen. Jemand, der das so oder so ähnlich erlebt hat, in dieser Zeit, wird es sicherlich ganz anders lesen.

Zielgruppe? Junge Erwachsene. Es war ein schönes Buch aber ich bin doch froh über solche Phasen meines Lebens schon hinweg zu sein.

Und noch was: jedes der 21 Kapitel hat eine Überschrift. Die nehmen manchmal schon den Inhalt vornweg, das war Schade. Ich habe die Kapitelüberschriften dann gar nicht mehr gelesen.

Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, höre aber an dieser Stelle auf. Der Roman ist zu empfehlen und ich habe die Liebesgeschichte sehr genossen.

Für Euch gelesen und Rezensiert

Claudi