Sweet Nightmare
Tracy Wolff (Autor*in)
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- ISBN: 978-3-423-76544-2
- Erscheinungstermin: 14.11.2024
- Seiten: 656
- Verlag: dtv
Covertext
The Sweet Nightmare von Tracy Wolff spielt an der Überseeakademie Calder, einer Schule für Schüler mit übernatürlichen Fähigkeiten. Und diese müssen im Laufe der Handlung um ihr Überleben gegen paranormale Wesen kämpfen. That's basically it. Die Story in zwei Sätzen. Wie man schon raushören kann, konnte mich das Buch gar nicht überzeugen, was es mir schwer macht, überhaupt eine Rezension zu schreiben. Ich bemühe mich auch stets, positive Aspekte zu finden, aber hier fällt es mir besonders schwer. Vielleicht der Zusammenhalt unter den „Freunden“ und der lockere, teils humorvolle Umgang in dieser eigentlich ernsten Situation? Doch genau hier beginnt auch mein größter Kritikpunkt schon: Die Dynamik zwischen den Figuren/Freunden kam bei mir nicht an. Unrealistisch, denn Schüler, die jahrelang kaum ein Wort miteinander gewechselt haben, arbeiten plötzlich eng zusammen? Das erscheint mir doch sehr unglaubwürdig.
Auch die Handlung selbst wirkte überladen. Ich hatte das Gefühl, es wurde versucht, möglichst viele Fantasy- und Paranormal-Elemente einzubauen von Geistern und Albtraum-Monstern über Fae-Mafia, Orakel, Königshäuser, Drachen und Vampire bis hin zu diversen anderen Wesen. Für mich wirkte es, als wüsste die Autorin selbst nicht genau, wohin die Geschichte führen soll. Leider blieben auch die paranormalen Aktivitäten auf einem eher simplen Niveau, was das Ganze nicht besser machte.
Die Story nahm zudem erst ab Seite 400 (von insgesamt 600) so richtig Fahrt auf. Davor gab es zu viele Beschreibungen und Erklärungen, während ich mir mehr zwischenmenschliche Interaktionen und eine stärkere Ausarbeitung der angedeuteten Liebesgeschichte gewünscht hätte. Die Beziehung zwischen Jude und Clementine hatte Potenzial, sie harmonierten so gut miteinander. Warum also nicht mehr davon und weniger leere Beschreibungen?
Doch der größte Kritikpunkt für mich (und Achtung. Spoilerwarnung, aber das muss jetzt einfach sein) war der Tod der besten Freundin, welcher kaum thematisiert wurde. Keine großen Emotionen, keine Tränen? In welchem Universum wäre das bitte realistisch? Dieser Moment hätte die Handlung emotional vertiefen können, aber stattdessen wurde er einfach übergangen.
Insgesamt konnte mich das Buch weder durch die Handlung, noch durch das Setting oder die Figuren mitreißen. Besonders schade, da ich große Erwartungen hatte und der Klappentext so vielversprechend klang. Leider wurde dieses Potenzial in meinen Augen überhaupt nicht genutzt.
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Zeilenflüsterin
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