Zwerg Nase
Hauff, Wilhelm (Autor*in)
Friedrich Hechelmann (Illustrator*in)
- Altersempfehlung: ab 4 Jahren
- ISBN: 978-3-314-01804-6
- Erscheinungstermin: 2024
- Seiten: 40
- Verlag: NordSüd
Covertext
Als Jakob eine alte Hexe auslacht, verzaubert diese ihn zur Strafe in einen hässlichen Zwerg, der ihr sieben Jahre lang als Koch dienen muss. Danach ist er zwar frei, wird aber von allen wegen seiner Gestalt verspottet. Wegen seiner Kochkünste findet er eine Anstellung bei einem Herzog. Mithilfe der verzauberten Gans Mimi kann er den Zauber brechen.
Rezension
Mit wunderschönen Illustrationen von Friedrich Hechelmann wurde der Klassiker „Zwerg Nase“ von Wilhelm Hauff im Originaltext neu aufgelegt. Das Märchen ist eines der bedeutendsten der Romantik und begeistert immer wieder Groß und Klein. Gerade die Tatsache, dass es hier in der ursprünglichen Fassung vorliegt, macht es sprachlich zu etwas Besonderem im Kinderbuchregal. Häufig finden wir dort nämlich einfache, zu flache oder geradezu umgangssprachliche Texte, die Kindern sprachlich weder fordern noch fördern. Doch durch die bildhafte, tatsächlich zauberhaft anmutende Sprache im Buch wird der Wortschatz der Lesenden und Zuhörenden erweitert, die Ausdrucksweise gefördert und die Fantasie beflügelt.
Die farbenfrohen und detailgetreuen Illustrationen im Buch wirken durch ihre Fülle, Übertreibungen und teilweise realitätsfremden Proportionen tatsächlich märchenhaft. Dadurch gelingt es Friedrich Hechelmann, die Figuren in ihrer Besonderheit lebendig zu machen und Emotionen und Situationen nachzuempfinden oder mitzuerleben. In Wilhelm Hauffs „Zwerg Nase“ finden wir viele Merkmale eines Märchens wieder, wie die Rivalität von Gut und Böse und den Sieg des Guten. Der Inhalt des Märchens kann sehr gut in einen aktuellen Kontext übertragen werden: man kann mit Kindern so die Themen Bodyshaming, Vorurteile und das Reden (Lästern) über andere, vielleicht unbekannte Menschen besprechen.
Wilhelm Hauff beschreibt den Lesenden eine Marktsituation in der Stadt, wo der zwölfjährige Jakob mit der Mutter Gemüse verkauft. Angesichts einer abstoßenden, alten und nicht gerade freundlichen Frau beginnt der Junge, sich abfällig über ihr Aussehen zu äußern was ihm zum Verhängnis wird. Er muss sie nach Hause begleiten und wird dort verzaubert: zunächst in ein Eichhörnchen, welches der Frau sieben Jahre lang dient, dann in den Zwerg Nase. Dem Jungen erscheint dies alles wie ein Traum und er als er daraus vermeintlich erwacht, sucht er seine Eltern auf. In der Gestalt des Zwergs erkennen die Eltern ihn nicht als das verlorene Kind, so dass der Zwerg Nase nun allein umherirrt. Die traurige, bedauernswerte Gestalt auf den Bildern transportiert die Emotionen des Textes sehr gut. Als Leser verzeiht man der Hauptfigur das Lästern über die alte Frau schnell angesichts der fürchterlichen Strafe, die verhängt wird. Zwerg Nase macht sich nun auf den Weg zum Schloss, um eine Anstellung als Koch zu finden. Auf seinem Weg wird er jedoch immer wieder auf sein Äußeres reduziert, die Menschen rufen, lachen, tuscheln. Wie sich dies für den Zwerg anfühlt, wird bildlich deutlich und lässt sich somit sehr gut thematisieren. Das Unmögliche wird für Zwerg Nase Realität: dank seiner Kochkünste, welche er in den sieben Jahren Gefangenschaft bei der alten Frau erlernte, wird er der beste Koch des Herzogs. Damit hat er ein gutes Leben und blüht auf. Eines Tages kauft Zwerg Nase eine verzauberte Gans auf dem Markt, die ihm am Ende des Märchens nicht nur das Leben rettet, sondern auch noch die die große Liebe.
Besonders gut hat mir das Nachwort des Künstlers Friedrich Hechelmann gefallen, der anregt, die Fantasie nicht nur in den Kinderbüchern zu verankern, sondern wieder hinaus in die Welt zu holen und sie damit bunter, vielfältiger und zauberhafter zu gestalten und somit entgegen der Industrie und Konzerne zu handeln, die uns sagen wollen, wie unsere Welt auszusehen hat. Das vorliegende Buch ist ein wahrer Märchenschatz, der mich sehr angesprochen hat und welchen ich unbedingt weiterempfehlen möchte.
Die farbenfrohen und detailgetreuen Illustrationen im Buch wirken durch ihre Fülle, Übertreibungen und teilweise realitätsfremden Proportionen tatsächlich märchenhaft. Dadurch gelingt es Friedrich Hechelmann, die Figuren in ihrer Besonderheit lebendig zu machen und Emotionen und Situationen nachzuempfinden oder mitzuerleben. In Wilhelm Hauffs „Zwerg Nase“ finden wir viele Merkmale eines Märchens wieder, wie die Rivalität von Gut und Böse und den Sieg des Guten. Der Inhalt des Märchens kann sehr gut in einen aktuellen Kontext übertragen werden: man kann mit Kindern so die Themen Bodyshaming, Vorurteile und das Reden (Lästern) über andere, vielleicht unbekannte Menschen besprechen.
Wilhelm Hauff beschreibt den Lesenden eine Marktsituation in der Stadt, wo der zwölfjährige Jakob mit der Mutter Gemüse verkauft. Angesichts einer abstoßenden, alten und nicht gerade freundlichen Frau beginnt der Junge, sich abfällig über ihr Aussehen zu äußern was ihm zum Verhängnis wird. Er muss sie nach Hause begleiten und wird dort verzaubert: zunächst in ein Eichhörnchen, welches der Frau sieben Jahre lang dient, dann in den Zwerg Nase. Dem Jungen erscheint dies alles wie ein Traum und er als er daraus vermeintlich erwacht, sucht er seine Eltern auf. In der Gestalt des Zwergs erkennen die Eltern ihn nicht als das verlorene Kind, so dass der Zwerg Nase nun allein umherirrt. Die traurige, bedauernswerte Gestalt auf den Bildern transportiert die Emotionen des Textes sehr gut. Als Leser verzeiht man der Hauptfigur das Lästern über die alte Frau schnell angesichts der fürchterlichen Strafe, die verhängt wird. Zwerg Nase macht sich nun auf den Weg zum Schloss, um eine Anstellung als Koch zu finden. Auf seinem Weg wird er jedoch immer wieder auf sein Äußeres reduziert, die Menschen rufen, lachen, tuscheln. Wie sich dies für den Zwerg anfühlt, wird bildlich deutlich und lässt sich somit sehr gut thematisieren. Das Unmögliche wird für Zwerg Nase Realität: dank seiner Kochkünste, welche er in den sieben Jahren Gefangenschaft bei der alten Frau erlernte, wird er der beste Koch des Herzogs. Damit hat er ein gutes Leben und blüht auf. Eines Tages kauft Zwerg Nase eine verzauberte Gans auf dem Markt, die ihm am Ende des Märchens nicht nur das Leben rettet, sondern auch noch die die große Liebe.
Besonders gut hat mir das Nachwort des Künstlers Friedrich Hechelmann gefallen, der anregt, die Fantasie nicht nur in den Kinderbüchern zu verankern, sondern wieder hinaus in die Welt zu holen und sie damit bunter, vielfältiger und zauberhafter zu gestalten und somit entgegen der Industrie und Konzerne zu handeln, die uns sagen wollen, wie unsere Welt auszusehen hat. Das vorliegende Buch ist ein wahrer Märchenschatz, der mich sehr angesprochen hat und welchen ich unbedingt weiterempfehlen möchte.
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