„Das größte Risiko, das wir im Leben eingehen können, ist, gar keines einzugehen.“

Dear Love I hate you

Eliah Greenwood (Autor*in)

• Altersempfehlung: ab 16 Jahren
• ISBN: 978-3-551-58518-9
• Erscheinungstermin: 29.07.2023
• Seiten: 480
• Verlag: Carlsen
  

Covertext

Als Aveena Harper einen anonymen Brief in der Bibliothek vergisst, ist sie außer sich. Niemand hätte ihn je entdecken sollen. Niemand hätte ihn je lesen sollen. Und noch weniger hätte ihn jemand beantworten sollen. Doch Aveena und der Unbekannte beginnen, sich zu schreiben. Erst ein Brief. Dann zwei. Und dann immer mehr. Jedes Stück Papier enthüllt ihre dunkelsten, tiefsten Geheimnisse. Und die Regeln sind klar: Niemals dürfen sie die wahre Identität des anderen erfahren. Niemals dürfen ihre Geständnisse nach außen dringen, denn das würde ihr Leben zerstören. Alles scheint ein harmloses Spiel zu sein, bis Aveena herausfindet, wer ihr Brieffreund ist: Xavier Emery. Star der Basketballmannschaft, Tyrann ihrer Kindheit und ausgerechnet der, in den sie sich zu verlieben droht.

Rezension 

Aveena ist im letzten Collegejahr, bewirbt sich um Universitätsstipendien und ist mit ihren Lebensentscheidungen auf sich gestellt. Nach dem Suizid ihres Vaters konzentriert sich die Mutter ausschließlich auf die Gesangskarriere der jüngeren Schwester. Außerdem wird von Aveena verlangt, sich dem Terminplan ihrer Schwester zu unterwerfen und abrufbar zu sein. Das hat zur Folge, dass sie sich von ihrer Familie absolut nicht gesehen fühlt. Durch die Briefe findet Aveena einen Safespace für Gefühle, Gedanken und Geheimnisse der ihr hilft emotionale Ausgeglichenheit zu finden.

Xavier ist ein junger Mann, der in Aveenas Augen keine Probleme hat. Er ist beliebt, erfolgreich, intelligent mit einem perfekt, funktionierendem Elternhaus. Doch Xavier plagen dunkle Familiengeheimnisse, die er wir eine schwere Last mit sich herum trägt. Aus Angst vor weitreichenden gesellschaftlichen Konsequenzen verschließt er sich und rebelliert mit unbedachten Aktionen. Die Briefe sind für ihn ein Ventil, belastende Gedanken einfach abzuwerfen und sich ohne Maske gesehen zu fühlen.

Das Geschehen wird abwechselnd von Aveena und Xavier in der Ich-Form im Präsens erzählt. Dadurch werden die Lesenden förmlich in das Leben der Protagonisten gezogen und erleben deren Gedanken, Gefühle und Probleme hautnah. Ein nahtloser Perspektivwechsel führt dazu, dass die Handlung stetig vorangetrieben wird. Die gesamte Story spielt während des letzten Collegejahres. In dieser Zeit gehen die Protagonisten in ihrer Beziehung zueinander durch sämtliche Höhen und Tiefen. Der Schreibstil ist emotional, locker und lässt sich leicht lesen. Handlung, Setting und Dialog bilden im Text ein ausgewogenes Verhältnis. Eingefügte Textnachrichten und Briefe lockern das Seitenbild auf und machen das Lesen zu einem leichten Vergnügen.

Die Charaktere sind alle sehr sympathisch, super gut beschrieben und man kann sich beim Lesen in sie hineinversetzen. Außer Brie, aber die kann schließlich niemand leiden. Alle Protagonisten werden gut eingeführt und vorgestellt, so erhält man einen guten Ausblick auf den noch folgenden Band dieser Reihe.

Es werden ernste Themen wie Suizid, Gewalt Missbrauch, Mobbing, Verlust eines Angehörigen und Trauer angesprochen. Diese Themen sind so in die Handlung eingebettet, dass sie weder den Protagonisten noch der Story die Show stehlen und trotzdem zum Nachdenken anregen. Am Ende des Buches befindet sich eine Liste mit Telefonnummern, unter denen man bei Problemen nach Hilfe Fragen kann.

Für alle Fans von Young-Aduld-Love-Storys, kann ich diesen Enemy-to-Lovers-Roman sehr empfehlen.

Lieblingszitate:

„Man ist nur so schlecht wie sein Mangel an Reue…“

„Das größte Risiko, das wir im Leben eingehen können, ist, gar keines einzugehen.“

„Eltern sind keine Superhelden. Übermenschen. Sie sind einfach nur Menschen, die ihr Bestes geben, Fehler machen, hinfallen und auf allen vieren vorwärtskriechen müssen, bis sie wieder aufstehen können.“

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Lilly Poppins