Nach dem Sommerregen
Kristina Pfister (Autor*in)
Altersempfehlung: ab 18 Jahren- ISBN: 978-3596711239
- Erscheinungstermin: 25.06.2025
- Seiten: 352
- Verlag: Fischer
Covertext
So unbeschwert wie ein Sommertag, so ernst, wie das Leben manchmal sein kann.
Früher
haben sie fast jedes Wochenende im alten Ferienhaus der Familie
verbracht, heute treffen sie sich dort nur noch zu besonderen Anlässen:
Cecilia, Jonas und Marika Ritter wohnen in alle Winde verstreut, leben
ihre eigenen Leben, versuchen, ihre eigenen Krisen zu bewältigen.
Als
die Eltern sich trennen, das Haus verkaufen wollen und damit ihr
sicherer Hafen wegzubrechen droht, wollen sie ein paar letzte
Wochenenden gemeinsam dort verbringen. Zwischen Loslassen und
Festhalten, im Versuch, sich als Familie neu zu finden, stellen sich die
drei der Frage, wer sie eigentlich sind, ohne das Ferienhaus an der
alten Mühle.
Rezension
Auf der Suche nach einer sommerlichen Lektüre sticht der Roman „Nach dem Sommerregen“ von Kristina Pfister mit seinem schönen Cover ins Auge und verspricht ein sonniges Lesevergnügen. Da mir bereits die beiden bisher erschienenen Romane von Pfister gut gefallen haben, hatte ich dementsprechende Erwartungen an dieses Buch.
Im Mittelpunkt steht die Familie Ritter und ihr Sommerhaus, die „Ritterburg“. Dort trifft man sich alljährlich, um zu feiern, in diesem Jahr Walthers 70. Geburtstag. Er und Marianne sind ewig verheiratet und ihre drei Kinder Jonas, Cecilia und Marika kommen mit Kind und Kegel zu Besuch.
Doch jedes der inzwischen erwachsenen Ritter-Kindern hat seine ganz eigenen Probleme, Sorgen und Geheimnisse, die ihr Leben bestimmen und mit denen sie zum Fest anreisen. Auch die Eltern haben sich auseinandergelebt und verkünden ihrer überraschten Familie die Trennung. Eine umfängliche Geschichte nimmt ihren Lauf, die nicht so sommerlich leicht dahinplätschert, wie man vielleicht erwartet hat.
Ungeplante Schwangerschaften, Wunschkinder, eingefahrene Partnerschaften, überfordernde Elternschaft, scheiternde Beziehungen und neue Lieben werden ebenso thematisiert wie verstrichene Chancen, goldene und verschüttete Erinnerungen, Abschiede und Neuanfänge.
Das Buch ist in vier größere Abschnitte unterteilt, in welchem je ein Kind der Familie im Mittelpunkt steht. Zu Beginn jedes Kapitels findet sich immer ein Ausschnitt eines Telefonats, eine Chatnachricht, eine E-Mail oder ein Brief, meist aus der Vergangenheit, der die Puzzleteile der Geschichte zusammenführt und Lücken füllt. So wird dem Lesepublikum schnell deutlich: hier ist nicht alles so, wie es zunächst scheint. Dieses Stilelement hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt war der Roman dicht bepackt mit allerlei Themen, was an einigen Stellen etwas überladen und gewollt wirkte. Es fehlte mir an Tiefe, da vieles nur oberflächlich
angesprochen wurde. Keine der Figuren war mir durchgängig sympathisch und dich konnte deren Emotionen und Handlungen manchmal nicht so gut nachvollziehen.
Die Fülle der teilweise wirklich schwierigen Themen überdeckte das Sommergefühl beim Lesen, so dass die Geschichte phasenweise eher Schwermut verbreitete. Ich bin auf das nächste Buch von Kristina Pfister gespannt, welches vielleicht thematisch etwas abgespeckter, dafür aber tiefgründiger und stimmungsvoller daherkommt.
Für
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