Kiezkinder - Wir mischen mit!
Milena Bartels (Autor*in) / Roya Soraya (Illustrator*in)
Altersempfehlung: ab 8 Jahren- ISBN: 978-3-949545-57-3
- Erscheinungstermin: 15.03.2024
- Seiten: 159
- Verlag: Knaur
Covertext
Die Kiezkinder, das sind sechs Freund*innen: Ava, Helene, Jaron,
Paul, Sia und Theo. Sie leben alle im selben Viertel, in ganz
unterschiedlichen Familienkonstellationen. Ava entdeckt eines Tages
einen Geheimplatz. Daraus wird ein Gemeinschaftsprojekt, wo alle Kinder
ihre Kompetenzen gemeinsam einsetzen können. Es entsteht die Idee, einen
Bauspielplatz für den ganzen Kiez zu schaffen. Ob Ihnen das gelingt?
Rezension
Unsere Welt ist bunt - diese zentrale Message vermittelt bereits das farbenfrohe Cover des tollen Buches, auf welchem den Lesenden die Hauptcharaktere in ihrer Vielfalt begegnen.
Die Autorin Milena Bartels nimmt uns mit ins Stadtviertel der Kiezkinder Ava, Sia, Helene, Theo, Jaron und Paul, die eng miteinander befreundet sind und aus ganz unterschiedlichen Familien kommen. Die Leserschaft lernt die Kinder nach und nach kennen, wobei stets ein Einblick in das Zuhause und die jeweiligen Lebensumstände jedes Einzelnen gegeben wird. Jedes Kapitel ist mit dem Namen eines Kindes überschrieben und lenkt dabei den Fokus auf dieses, ohne jedoch den Fortgang der Handlung zu vernachlässigen. Mit jedem Abschnitt erfährt man mehr über diversen Hintergründe der Kids, die äußerst vielfältig und interessant sind. Auffällig ist, dass die Kinder teilweise sehr reif und bedacht, ja fast erwachsen agieren und die erwachsenen Personen äußerst verständnis- und respektvoll sowie unterstützend mit den Kindern umgehen. Dies ist in der Realität leider nicht immer der Fall. Dadurch wirkt das Kinderbuch jedoch freundlich, sanft und macht gute Laune.
Milena Bartels hat ein vielschichtiges Potpourri kreiert, durch welches sichtbar wird, dass es eben innerhalb der kindlichen Lebenswelt nicht nur schwarz und weiß zugeht, sondern kunterbunt. Dabei reicht das Themenfeuerwerk von körperlichen Beeinträchtigungen, Migrationshintergünden, verschiedensten Familienkonstellationen, Queerness, Armut vs. Reichtum, unterschiedlichen Talenten und Voraussetzungen bis hin zu Freundschaft, Vertrauen, Mut und Enttäuschung. All diese Aspekte lässt Bartels in ihre Story kindgerecht einfließen ohne wertend vorzugehen. Die Tatsachen werden verständlich erzählt und lassen den Lesenden selbst die Möglichkeit, sich mit einzelnen Schwerpunkten auseinanderzusetzen.
Meiner Meinung nach sollte das Lesen des Buches jedoch von einem Erwachsenen begleitet werden, der ggf. aufkommende Fragen der Kinder beantworten kann. Nicht jedes lesende Kind wird bereits Erfahrungen mit den aufgeführten Gegebenheiten im Buch (z.B. Kinder u. Eltern mit Beeinträchtigungen, Wohnen in einem Wohnprojekt, jüdische Familien, Diabetes, Familien mit zwei Vätern) gemacht haben und benötigt an einigen Stellen Lesebegleitung. Da viele Kinder auch in klassisch sozialisierten Familien aufwachsen und in ihrem Leben nicht einer derart bunten Vielfalt wie im Buch begegnen, kann es eventuell manchem Lesenden zu überfrachtet wirken. In jedem Fall kann das Buch sehr gut z.B. als Klassenlektüre ab Klasse 4-6 eingesetzt werden, wenn es genau darum geht: Vielfältigkeit und Diversität unserer Gesellschaft.
Milena Bartels ist es gelungen, zahlreiche Anknüpfungspunkte für Diskussionen zu schaffen und die Auseinandersetzung mit aktuellen, interessanten Themen innerhalb einer bunten Erzählung adressatengerecht zu gestalten. Untermalt wird die Story durch die farbenfrohen Illustrationen von Roya Soraya, welche die Figuren lebendig werden lassen, einige Überraschungen beinhalten und die Leserschaft mit den eigenen, manchmal voreingenommenen Erwartungen konfrontiert. Eingebettet hat Milena Bartels die Lebenswelten ihrer Kiezkinder in eine ansprechende Rahmenstory, nämlich den Fund eines Geheimplatzes hinter einer verlassenen Fabrik, welchen die Kinder gern zu „ihrem“ Platz machen wollen. Vor allem im
ersten und letzten Viertel des Buches nimmt diese Thematik Raum ein, während sie im Rest des Buches phasenweise eher am Rand eine Rolle spielt. Hier rücken die einzelnen Kinder eher in den Vordergrund.
Auch einige dezent spannende, aber auch emotional rührende Szenen hat Bartels eingeflochten, um dem Buch Tiefe zu verleihen. Ob es den Kindern gelingen wird, sich mit ihrer Idee für den Geheimplatz auch gegen die Investoren und Mächtigen der Stadt durchzusetzen? Lest selbst. Mir hat dieses Kinderbuch sehr gut gefallen und ich lege es allen Kindern und Erwachsenen ans Herz, die sich offen und tolerant sowie respektvoll und achtsam in unserer bunten Welt bewegen.
Die Autorin Milena Bartels nimmt uns mit ins Stadtviertel der Kiezkinder Ava, Sia, Helene, Theo, Jaron und Paul, die eng miteinander befreundet sind und aus ganz unterschiedlichen Familien kommen. Die Leserschaft lernt die Kinder nach und nach kennen, wobei stets ein Einblick in das Zuhause und die jeweiligen Lebensumstände jedes Einzelnen gegeben wird. Jedes Kapitel ist mit dem Namen eines Kindes überschrieben und lenkt dabei den Fokus auf dieses, ohne jedoch den Fortgang der Handlung zu vernachlässigen. Mit jedem Abschnitt erfährt man mehr über diversen Hintergründe der Kids, die äußerst vielfältig und interessant sind. Auffällig ist, dass die Kinder teilweise sehr reif und bedacht, ja fast erwachsen agieren und die erwachsenen Personen äußerst verständnis- und respektvoll sowie unterstützend mit den Kindern umgehen. Dies ist in der Realität leider nicht immer der Fall. Dadurch wirkt das Kinderbuch jedoch freundlich, sanft und macht gute Laune.
Milena Bartels hat ein vielschichtiges Potpourri kreiert, durch welches sichtbar wird, dass es eben innerhalb der kindlichen Lebenswelt nicht nur schwarz und weiß zugeht, sondern kunterbunt. Dabei reicht das Themenfeuerwerk von körperlichen Beeinträchtigungen, Migrationshintergünden, verschiedensten Familienkonstellationen, Queerness, Armut vs. Reichtum, unterschiedlichen Talenten und Voraussetzungen bis hin zu Freundschaft, Vertrauen, Mut und Enttäuschung. All diese Aspekte lässt Bartels in ihre Story kindgerecht einfließen ohne wertend vorzugehen. Die Tatsachen werden verständlich erzählt und lassen den Lesenden selbst die Möglichkeit, sich mit einzelnen Schwerpunkten auseinanderzusetzen.
Meiner Meinung nach sollte das Lesen des Buches jedoch von einem Erwachsenen begleitet werden, der ggf. aufkommende Fragen der Kinder beantworten kann. Nicht jedes lesende Kind wird bereits Erfahrungen mit den aufgeführten Gegebenheiten im Buch (z.B. Kinder u. Eltern mit Beeinträchtigungen, Wohnen in einem Wohnprojekt, jüdische Familien, Diabetes, Familien mit zwei Vätern) gemacht haben und benötigt an einigen Stellen Lesebegleitung. Da viele Kinder auch in klassisch sozialisierten Familien aufwachsen und in ihrem Leben nicht einer derart bunten Vielfalt wie im Buch begegnen, kann es eventuell manchem Lesenden zu überfrachtet wirken. In jedem Fall kann das Buch sehr gut z.B. als Klassenlektüre ab Klasse 4-6 eingesetzt werden, wenn es genau darum geht: Vielfältigkeit und Diversität unserer Gesellschaft.
Milena Bartels ist es gelungen, zahlreiche Anknüpfungspunkte für Diskussionen zu schaffen und die Auseinandersetzung mit aktuellen, interessanten Themen innerhalb einer bunten Erzählung adressatengerecht zu gestalten. Untermalt wird die Story durch die farbenfrohen Illustrationen von Roya Soraya, welche die Figuren lebendig werden lassen, einige Überraschungen beinhalten und die Leserschaft mit den eigenen, manchmal voreingenommenen Erwartungen konfrontiert. Eingebettet hat Milena Bartels die Lebenswelten ihrer Kiezkinder in eine ansprechende Rahmenstory, nämlich den Fund eines Geheimplatzes hinter einer verlassenen Fabrik, welchen die Kinder gern zu „ihrem“ Platz machen wollen. Vor allem im
ersten und letzten Viertel des Buches nimmt diese Thematik Raum ein, während sie im Rest des Buches phasenweise eher am Rand eine Rolle spielt. Hier rücken die einzelnen Kinder eher in den Vordergrund.
Auch einige dezent spannende, aber auch emotional rührende Szenen hat Bartels eingeflochten, um dem Buch Tiefe zu verleihen. Ob es den Kindern gelingen wird, sich mit ihrer Idee für den Geheimplatz auch gegen die Investoren und Mächtigen der Stadt durchzusetzen? Lest selbst. Mir hat dieses Kinderbuch sehr gut gefallen und ich lege es allen Kindern und Erwachsenen ans Herz, die sich offen und tolerant sowie respektvoll und achtsam in unserer bunten Welt bewegen.
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