Mittwoch, 23. April 2025

Was bedeutet es, Glück zu haben?

Glücksbringr

Annika Klee (Autor*in) / 

Stella Eich (Illustrator*in)


  • Altersempfehlung: ab 4 Jahren
  • ISBN: 978-3949239335
  • Erscheinungstermin: 07.04.2025
  • Seiten: 32
  • Verlag: Jupitermond

Covertext

Kein Ding ist so klein, dass es nicht etwas Großes bewirken kann. Besonders dann, wenn die Kinder der Wunderbare-Wesen-Klasse ihre Finger im Spiel haben. So wie der kleine Ring, den Ella am Wandertag auf dem Schulhof findet. Ob er wohl Glück bringt? Das könnte sie gut gebrauchen, denn sie hat ihre Brotdose zu Hause vergessen. Und siehe da, es klappt! Als ihr Freund Tom ebenfalls Hilfe braucht, gibt sie den Ring gerne weiter. So wandert er von Kind zu Kind und verbreitet immer mehr Glück. Doch dann erkennen die Kinder, dass es nicht der Ring ist, der Glück bringt, sondern die Liebe und Freundschaft, die sie miteinander teilen.

Rezension  

Was bedeutet es, Glück zu haben? Muss Glück immer etwas Großes sein? Kann das Glück vielleicht durch einen Glücksbringer herbeigelockt werden? Und wenn ja: wie sieht der Glücksbringer aus?
Diesen Fragen geht Annika Klee in ihrem neuen Bilderbuch „Glücksbringer“ nach. Für mich als Leserin beginnt das Glück bereits bei Betrachten des Buches. Der matte, strukturierte Einband in zarten Farben spricht mich besonders an und die wundervollen Illustrationen von Stella Eich stimmen positiv auf das Thema ein. Die Bilder nehmen innerhalb des Buches den Großteil der Seiten ein und untermalen den in Reimform dargebotenen Text grafisch sehr gut. Durch die gefälligen Reime ist nicht nur die Geschichte besonders einprägsam, auch die Illustrationen tragen zum Verständnis optimal bei und runden das Buch perfekt ab.
Die Story beginnt mit Jule, die einen Ring findet. Der passt ihr zwar nicht, begleitet sie aber als Glücksbringer. Jule begibt sich mit ihren Freunden auf einen Klassenausflug und auch der Ring beginnt eine wundersame Reise. Durch viele Zufälle reist dieser nämlich von einem Kind zum nächsten, immer genau in dem Moment, als das jeweilige Kind gerade etwas Glück benötigt. Zum Beispiel werden Brotdosen vergessen, Fahrkarten verloren, es kommt zu einem Sturz oder der Futterautomat im Zoo verschluckt das kostbare Taschengeld ohne Gegenleistung. Alle Kinder, denen etwas Gutes widerfährt, geben den Ring als vermeintlichen Glücksbringer weiter. Am Ende erkennen die Freunde jedoch: es war nicht der Ring, der ihnen Glück brachte. Indem sie füreinander da waren, sich gegenseitig unterstützt und geholfen haben, konnten sie miteinander das Glück teilen und Gutes tun. Das Glück versteckt sich also in den kleinen Gesten und hat oft nichts mit großen Plänen und materiellen Gütern oder gar Geschenken zu tun.
Eine wertvollere Botschaft kann man Kindern wohl kaum mit auf den Weg geben. Dieses zauberhafte Buch schafft es mittels der lebensnahen und nachvollziehbaren Situationen der Kinder, dass diese Message prima transportiert wird und bereits junge Leser ab etwa 4-5 Jahren verstehen, worum es geht. Da das Thema Glück für Kinder häufig nur schwer greifbar ist, haben Eltern und Pädagoginnen mit diesem Bilderbuch eine optimale Möglichkeit, dieses anzusprechen und mittels empathischer Impulse aus dem Buch die kleinen Zuhörer bzw. Leser zum Nachdenken anzuregen. Zudem bieten Text und Bilder Gelegenheit, sich weiter mit begleitenden Inhalten wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Emotionen auseinanderzusetzen. Sehr gut hat mir die Darstellungen der Kinder gefallen, da diese ein inklusives und vielfältiges Bild einer Schulklasse widerspiegeln. Das Buch gewinnt bei mir sämtliche Sympathien und ich möchte es sowohl für die häusliche Vorlesezeit als auch für den pädagogischen Einsatz von Herzen empfehlen.
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