Freitag, 11. April 2025

Zu Gast bei Thienemann Verlage LBM 2025

 THIENEMANN VERLAGE

📍 In Halle 3, Stand C100 präsentierten die Thienemann Verlage eine bunte Palette an Leseschätzen. 📚✨

Amelie Sturm aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Thienemann Verlage 🧒🗞️ nahm sich viel Zeit für uns und beantwortete geduldig all unsere Fragen. Einen kleinen Einblick in den Bücherherbst bei Thienemann haben wir ebenfalls erhalten. 🍂📖

Habt ihr eigentlich den tollen Stand gesehen? 😍 Wir fanden die Idee mit den Bilderrahmen einfach großartig! 🎨🖼️ Einige der Bücher sind direkt auf unserer Wunschliste gelandet. 📝💖

Die Thienemann-Esslinger Verlag GmbH entstand Anfang 2014 aus einer Fusion der Thienemann Verlag GmbH und der Esslinger J. F. Schreiber GmbH. 🔄

Beide Verlage können auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurückblicken. 🕰️

📜 Bereits 1831 wurde der J. F. Schreiber Verlag von seinem Namensgeber in Esslingen gegründet. Im Fokus des Programms standen von Anfang an pädagogisch wertvolle Publikationen. 👩‍🏫📗

📚 Karl Ludwig Christian Thienemann gründete 1849 seinen eigenen Verlag – zunächst mit selbst geschriebenen und illustrierten Büchern. ✍️🎨

Heute führt die Verlags GmbH sechs Programmbereiche, die sich auf Kinder- und Jugendbücher für alle Altersgruppen von 0 bis 18 Jahren konzentrieren. 👶➡️🧑‍🎓

Wir stellen euch die Programmbereiche mit je einem aktuellen Werk vor:


📘 Thienemann
„Dann kannst du nicht mehr wegsehen“ von Jana Fuhrmann und Formlabor

📗 Esslinger
„Stapel Tier auf Tier. Was versteckt sich hier?“ von Nora Paehl

📕 Planet!
„Blossoms of Fire“ von Cosima Lang und Christin Giessel

📙 Gabriel
„Einmal Zukunft und zurück“ von Christoph Drösser und Gareth Ryans

📒 Aladin
„Groß werden“ von Charles Berbérian und Anja Kootz

📓 Loomlight
„No Cure for Love“ von Anna Hensel und Christin Giessel

Naaa? Könnt ihr euch vorstellen, was auf unserer Wunschliste steht? 😏📚💫

 

Unser Interview mit Amelie Sturm aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der
Thienemann Verlage war unglaublich interessant und spannend. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich für die Zeit bedanken, die sie sich für uns genommen hat.

Hier unser ausführliches Interview für euch:


Über den Verlag

Q: Wie wird entschieden, welche Jugendbücher veröffentlicht werden?
A:
Also, das wird bei uns in einer sogenannten Programmkonferenz entschieden. Wir haben also eine große gemeinschaftliche Konferenz, bei der ganz viele Leute aus verschiedenen Abteilungen des Verlags teilnehmen. Und die jeweilige Lektorin, die das Jugendbuch oder das Manuskript gefunden hat und mit der Autor*in in Kontakt ist, stellt das Buch vor. Danach wird überlegt: Passt das Buch zum Verlag? Können wir uns das vorstellen? Lohnt sich das auch finanziell? Wenn alle damit einverstanden sind, dann wird die Geschichte eingekauft – und so entsteht ein Buch bei den Thienemann Verlagen.


Q: Welche Themen sind gerade besonders angesagt?
A:
Das lässt sich nicht so leicht sagen, aber natürlich haben wir viele Bücher mit Romantasy-Themen und auch Romance. Wir versuchen auch immer, noch etwas für die jüngere Zielgruppe zu machen – also nicht nur Young Adult, sondern auch das klassische Jugendbuch mit realistischen Themen oder spannenden Stoffen. Das ist ganz vielfältig. Also, ich glaube, man kann nicht den einen Trend feststellen.



Q: Gibt es ein Buch aus eurem Verlag, das ihr selbst als Teenager geliebt hättet?

A:
Ganz viele, tatsächlich! Was ich ja tatsächlich als Teenager gelesen habe, ist Die unendliche Geschichte – was natürlich ein großer Klassiker von uns ist. Was ich auch gern gelesen hätte, ist Ganz aus Splittern. Das ist gerade ein aktuelles Jugendbuch von einer Debüt-Autorin, Dana Lake. Das ist wahnsinnig toll erzählt, ein ganz frischer Ton. Es ist eine super spannende Geschichte über ein Mädchen, das aus einer sozialen Brennpunktschule kommt und dann an ein elitäres Gymnasium wechselt – und sich dort verliebt.


Über den Job im Verlag

Q: Wie kommt man dazu, in einem Verlag zu arbeiten?
A:
Also, ich habe studiert und einen Master in Literatur- und Kulturtheorie gemacht. Man kann Geisteswissenschaften studieren – das hilft auf jeden Fall. Und dann habe ich ein Volontariat gemacht, das ist so eine Art Praktikum in etwas größerer Form. Diese Miniausbildung habe ich in der Presseabteilung gemacht – und dann bin ich übernommen worden. Das ist eigentlich der klassische Weg in einen Verlag.


Q: Was ist das Coolste und was das Nervigste an eurem Job?



A:
Das Coolste ist, glaube ich, wenn ich ein Buch lese, das ich auch selber richtig toll finde – und dann die Pressearbeit dazu machen kann und die Leute dafür begeistern kann. Oder wenn wir Events machen und die Autor*in dann voll happy ist und wir eine richtig gute Veranstaltung hinbekommen haben.
Nervig ist manchmal … ja, viel Papierkram, viele Mails, die wir beantworten müssen. Manchmal ist es auch sehr stressig – auch hier auf der Messe haben wir richtig viel zu tun.
Aber alles in allem finde ich meinen Job richtig toll.


Q: Darf man in einem Verlag selbst Bücher schreiben, oder geht das nicht?
A:
Tatsächlich ist das so bei uns im Bilderbuchbereich. Also wir haben mehrere Lektor*innen, die eben auch Texte für Bilderbücher schreiben. Aber die veröffentlichen dann nicht unter ihrem Klarnamen, sondern unter einem Pseudonym. Das gibt es, aber im Jugendbuchbereich wahrscheinlich eher weniger. Da würde man sich vielleicht auch einen anderen Verlag suchen.


Über neue Bücher


Q: Welche neuen Jugendbücher erscheinen bald – und worauf freut ihr euch besonders?

A:
Also, jetzt im Herbst erscheint ein neues Buch von Davide Morosinotto: Greta Grimmaldi und der Junge aus dem Schatten. Das ist ein historischer Kriminalroman, der in Nürnberg im 19. Jahrhundert spielt. Es geht um einen verschwundenen Jungen, Kaspar Hauser – der auch auf einer historischen Person beruht. Der bekommt Morddrohungen. Es ist ein großer Kriminalfall – das ist ein Jugendbuch, das rauskommt.
Dann erscheint von Julia Dippel – vielleicht kennt ihr die – im Herbst eine neue Dilogie: Velvet Falls, but the Gods Forgot to Die. Das ist eine Urban Fantasy mit modernen Göttern, ein ganz cooler Mix aus Götterwelt, Magie und Dämonen vor einer normalen Stadtkulisse.


Q: Gibt es in der Buchwelt auch Trends wie in Mode oder Musik?
A:
Ja, wie ich vorher schon gesagt habe: Romance und Romantasy sind natürlich große Trends. New Adult und Young Adult beschäftigen uns auch, aber wir legen unseren Schwerpunkt mehr auf Kinderbücher – deswegen ist das bei uns eher ein kleinerer Bereich.
Und im Kinderbuch kann man das gar nicht so genau beobachten. Es gibt viele politische Themen tatsächlich – Flucht und Immigration spielen eine Rolle, die Grundrechte, die Demokratie.


Q: Wie findet ihr neue Autorinnen und Autoren?
A:
Auf ganz verschiedenen Wegen. Also, wir arbeiten mit vielen Agenturen zusammen. Literaturagent*innen kommen auf uns zu und sagen: Hey, ich hab hier eine tolle Autorin entdeckt – wollen Sie das vielleicht mal lesen? Das ist immer ein guter Weg, um an einen Verlag heranzutreten.
Manchmal ist es auch ein Zufallsfund auf einer Messe, aber das ist eher selten. Meistens läuft es tatsächlich über die Agenturen.


Über Bücher und Lesen


Q: Was macht ein Jugendbuch richtig gut?
A:
Wir brauchen natürlich einen guten Text, der einen auch richtig abholt – der emotional ist, der spannend ist. Aber mittlerweile ist es auch wichtig, dass die Autor*innen mit der Zielgruppe in Kontakt treten. Also, dass wir jemanden haben, der auch auf Social Media präsent ist, viele Lesungen macht, in die Schulen geht, präsent ist für die Kinder und Jugendlichen. Ich glaube, wenn das alles stimmt, ist die Chance gut, dass das Buch auch erfolgreich wird.


Q: Gibt es bestimmte Sachen, die gar nicht mehr in Büchern funktionieren?
A:
Das ist ganz schwer zu sagen. Ich glaube, eine kleine Nische findet man immer. Aber wenn man zum Beispiel sehr, sehr künstlerische Bücher macht – vor allem im Bilderbuchbereich – dann kaufen das nicht so viele Leute. Das ist sehr speziell und für einen kleinen Kreis. Oder wenn man wirklich spezielle Themen bearbeitet.
Aber so gar nicht verkäuflich – ich würde sagen: Geht nicht, gibt’s nicht.


Q: Warum werden manche Bücher verfilmt und andere nicht?
A:
Das hat ganz viel mit Glück zu tun, glaube ich. Also, man braucht viele Beziehungen. Es gibt für ganz viele Bücher eine Filmoption – da hat also eine Filmfirma gesagt: Hey, wir finden den Stoff interessant, vielleicht machen wir da was draus. Ganz oft klappt das dann eben doch nicht. Da muss einfach alles stimmen: zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, das richtige Buch – dann hat man vielleicht Glück. Aber ich glaube, dafür gibt es kein Rezept.



Über die Zukunft von Büchern

Q: Lesen Jugendliche heute wirklich weniger als früher?
A:
Nein, das glaube ich wirklich nicht. Ich glaube, der Trend ist eher umgekehrt. Also, seit wir Young & New Adult haben, gibt es wieder viel mehr Jugendliche, die lesen.
Es gibt ja den berühmten Leseknick mit 13/14, wenn weniger Lust besteht, ein Buch zu lesen – der existiert natürlich, besonders bei Jungs. Aber alles in allem würde ich sagen: Nee, ich hab Hoffnung.


Q: Wird Künstliche Intelligenz irgendwann Bücher schreiben?
A:
Das tut sie ja eigentlich sogar schon. Das Schlimme ist: Wir können das ja nicht verhindern. Also müssen wir irgendwie lernen, damit umzugehen, und lernen, damit zu arbeiten – bis zu einem gewissen Punkt. Aber wir versuchen natürlich, unsere Urheber*innen zu schützen, sodass ihre Inhalte nicht nutzbar sind für KI.
Und die KI schreibt ehrlicherweise keine guten Bücher. Sie kann zwar einen zusammenhängenden Text schaffen, aber das Gefühl, die Spannung, die Atmosphäre – dass man sich wirklich ganz reinversetzen kann –, das schafft KI noch nicht.


Q: Wie wichtig ist Social Media für den Erfolg eines Buches?
A:
Das ist unterschiedlich und kommt auf das Genre an. Also, im Bereich Young & New Adult ist es durchaus ein Faktor. Wenn ein Buch auf TikTok trendet, dann wissen wir alle, dass das einen unmittelbaren Einfluss auf die Verkäufe hat.
Für das Kinderbuch und das klassische Jugendbuch ist es eher zweitrangig.

 

Vielen Dank für die Zeit und das tolle Interview.

Der Club der anonymen Bookoholiker


Dienstag, 8. April 2025

Zu Gast bei Carlsen auf der LBM 2025

📍 In Halle 3, Stand D100, präsentierte Carlsen eine wundervolle, buchige Vielfalt.


Hilke Schenck aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Kinder- und Jugendbuch 🧒📚 nahm sich viel Zeit für uns und beantwortete geduldig unsere Fragen. Wir haben auch einen kurzen Einblick in das Herbstprogramm 🍂 erhalten.

Carlsen veröffentlicht seit über sechzig Jahren Kinderbücher, Jugendbücher, Comics, Graphic Novels, Manga – und gehört zur schwedischen Bonnier-Gruppe 🇸🇪.

📚 Um die tollen Bücher des Verlags übersichtlich zu präsentieren, gibt es verschiedene Bereiche und Imprints:


📘 Carlsen Kinderbuch

Hier ging alles 1953 mit den Petzi-Büchern los 🐻. Seit 1954 haben auch die beliebten Pixi-Bücher hier ein Zuhause gefunden. Der Bereich umfasst Papp- und Beschäftigungsbücher, Bilder- und Sachbücher bis hin zu erzählender Kinderliteratur.

📙 Carlsen Jugendbuch

Mit einem Taschenbuchprogramm für alle Altersstufen startete Carlsen 2001. Hier findet man auch Harry Potter aber vor allem alles, was zu Young Adult & New Adult in den Bereichen Fantasy 🐉 und Romance 💕 gehört.

Ab Herbst wird es dazu das neue Label COVE geben. Eine Vorschau des Labels gibt es bereits auf Instagram 📲 – und wir sind von den Büchern begeistert!

📗 Carlsen Comics

Mit der Veröffentlichung von Tim und Struppi 🕵️‍🐶 im Jahr 1967 begann dieser Bereich zu wachsen. Heute findet man hier neben Comics auch absolut großartige Graphic Novels 🎨.

📕 Carlsen Manga

Von rechts nach links und von „hinten“ nach „vorn“ – in japanischer Leserichtung 🇯🇵 – erschien hier als erstes Akira Toriyamas Klassiker Dragon Ball 🐉.

Das neueste Manga-Label des Carlsen Verlags ist Hayabusa. Mit Boys-Love-Manga, Thriller- und Horror-Manga, besonderen Liebesgeschichten 💖 und Slice-of-Life 🍃 bietet es eine große Vielfalt.


😂 Lappan Verlag

Der Lappan Verlag ist Marktführer im Bereich Cartoon und Humor – hier gibt’s was zu lachen!

Nelson Verlag

Hier haben viele Stars aus TV und Kinderzimmer ein zweites Zuhause gefunden. Man trifft Bekannte wie Hello Kitty, Sandmännchen, LEGO® Minifiguren, Caillou, Bob der Baumeister u. v. m. 🎈📺

🌌 Impress

Ein Imprint für gefühlsstarke, mitreißende Fantasy im Bereich Romantasy und Paranormal Romance vor allem im digitalen Bereich 📱.

 

Unser Interview mit Hilke Schenck war unglaublich interessant und wir haben es hier für euch aufgeschrieben:

Über den Verlag

Q: Wie wird entschieden, welche Jugendbücher veröffentlicht werden?

A:

„Da spielen ganz viele Aspekte eine Rolle. Also, einmal erhalten wir natürlich Bücher von Autorinnen, die wir schon kennen, und dann wird das Buch im Lektorat gelesen und überlegt, ob man dafür eine Zielgruppe findet. Also: Findet der Verlag die Geschichte selber toll? Packt die uns? Hat die gute Figuren? Und findet man dafür auch eine Zielgruppe?

Es gibt ja manchmal auch Bücher, die sind vielleicht für Erwachsene toll, aber ob Jugendliche das lesen – wissen wir nicht.

Dann erhalten wir auch Angebote aus dem Ausland, wie bei The Veiled Kingdom. Die werden dann geprüft. Also es wird überlegt, ob das Buch auch den deutschen Markt überzeugt. Ist es so spannend oder so berührend, dass man auch in Deutschland Leserinnen findet, denen das gefällt?

Dann muss es natürlich auch finanziell stimmen. Also wenn ein Buch im Ausland schon sehr erfolgreich ist, muss man natürlich auch entsprechend Geld bezahlen. Und dann ist die Frage, ob sich der finanzielle Aufwand rechnet. Also: Werden wir es so oft verkaufen können, dass es sich lohnt?

Man versucht natürlich auch immer, etwas Besonderes zu finden, etwas Neues – und natürlich auch etwas, wo man denkt: Das spricht Kinder oder Jugendliche heutzutage an. Da sind natürlich auch viele Erfahrungswerte irgendwann dabei.“


Q: Welche Themen sind gerade besonders angesagt beim Jugendbuch?

A:

„Beim Jugendbuch ist natürlich gerade die große Romantasy-Welle. Da kenne ich mich gar nicht so gut aus, muss ich sagen. Ich weiß nicht, ob ihr so was lest.

Da gibt es ja auch ganz viele Genres und Untergenres wie Enemies-to-Lovers, Friends-to-Lovers … Da kennt ihr euch sicher viel mehr aus, aber der Bereich ist gerade wirklich sehr angesagt. Da versuchen alle Verlage, gerade viele Bücher aufzulegen, weil auch wirklich viele Bücher verkauft werden.“

Q: Gibt es ein Buch aus Ihrem Verlag, das Sie selbst als Teenager gern gelesen hätten?

A:

„Ja, da gibt es mehrere. Ich selbst bin nicht so eine Fantasy-Leserin. Aber ich hätte – das ist jetzt für etwas jüngere Leser*innen – also Wolf von Saša Stanišić, dann von Anna Woltz die Bücher, von Tamara Bach die Bücher …

Wobei, ich müsste mich mal ein bisschen in mein früheres Ich hineinversetzen. Ich habe damals viele sogenannte Problembücher gelesen, wo ich heute so denke: Das könnte ich überhaupt nicht, das wäre mir viel zu schwer und traurig. Aber damals konnte ich das irgendwie lesen, da gab es viel mit schlimmen Problemen, die es auf der Welt gibt. Ich glaube, die Bücher gibt es heute auch noch.“

Über den Job im Verlag

Q: Wie kommt man dazu, in einem Verlag zu arbeiten?

A:

„Naja, wenn man merkt: Oh, Bücher – das gibt mir was, da habe ich einen Zugang, das ist mein Hobby, das hilft mir, wenn’s mir schlecht geht oder wann auch immer.

Also ich zum Beispiel habe Deutsche Literatur studiert und hab danach gedacht: Es wäre schön, genau dort zu sein, wo Bücher entstehen, und diese Bücher auch weiterzuvermitteln.

Ich hätte jetzt gar nicht so gedacht, dass ich in einen Kinder- und Jugendbuchverlag komme, aber bin da jetzt sehr gern, weil ich oft das Gefühl habe, dass hier die Vermittlung so unmittelbar ist – und nicht so verkopft oder elitär. Sondern dass da wirklich ganz oft die Freude am Lesen im Mittelpunkt steht. Das finde ich gut.“

Q: Was ist das Coolste und was das Nervigste an Ihrem Job?

A:

„Das Coolste ist, dass man wirklich viele tolle Bücher lesen kann und dass man viel mit Sprache zu tun hat. Und dass die meisten Menschen im Kinder- und Jugendbuchbereich wahnsinnig nett sind. Also man hat wirklich nur ganz selten mit blöden Menschen zu tun.

Nervig ist am Job, wenn es zu viel wird. Also wenn man wahnsinnig viel auf dem Schreibtisch hat. Und wenn man dann das Gefühl hat, alles wird nur noch wahnsinnig schnell erledigt – und deswegen nicht so richtig gut.

Aber ich habe selten Aufgaben, wo ich denke: Oh, das ist jetzt echt blöd, dass ich das machen muss. Klar, es ist manchmal etwas langweilig oder ein bisschen öde. Zum Beispiel habe ich vorher nie so richtig Lust, auf die Messe zu fahren. Wenn ich daran denke: Oh, jetzt musst du den ganzen Tag lang reden …

Aber wenn ich dann da bin, finde ich es total nett und denke immer danach, wenn ich nach Hause fahre: Ach, war das wieder schön.

Also manchmal ist auch was gut, wenn man sich einen Schubs gibt.

Ach, so richtig blöd finde ich, wenn ich vor größeren Runden – halb digital, halb präsent – irgendetwas erzählen muss. Das mache ich nicht so gerne, und da bin ich immer sehr aufgeregt davor.“

Q: Darf man in einem Verlag selbst Bücher schreiben, oder geht das nicht?

A:

„Also während der Arbeitszeit natürlich nicht – da arbeite ich für die Bücher, die erscheinen. Aber natürlich kann ich mich privat hinsetzen und Bücher schreiben. Dann wüsste ich natürlich auch durch meine Arbeit im Verlag ganz gut, was es schon tausendmal gab oder was gerade nicht so angesagt ist – und an wen ich mich wenden könnte.

Ich weiß nicht, ob ich das selber könnte, und wenn, würde ich mich wahrscheinlich nicht trauen, das jemandem im Verlag zu geben. Da würde ich vielleicht sagen: Ich hab ’ne gute Freundin, die hat „das und das“ geschrieben – würdest du es dir mal anschauen?

Aber man wüsste wenigstens, an wen man es geben kann.“

Über neue Bücher

Q: Wie findet ihr neue Autorinnen und Autoren?

A:

„Das ist sehr unterschiedlich. Das ist wirklich schwer, wenn man gar nicht in der Branche ist, ein Buch schreibt und dann versucht, es an einen Verlag zu vermitteln. Das ist, glaube ich, nicht einfach. Viele nehmen sich dann, wenn sie wirklich gut sind, eine Agentur – und die Agentinnen wissen dann, an welchen Verlag sie sich damit wenden können.

Wir bekommen natürlich auch so sehr viele Manuskripte zugesandt – die werden auch geprüft, aber das dauert sehr, sehr lange.

Und dann gibt es auch Schreibwettbewerbe – wenn man da erfolgreich ist, erhält man auch die Aufmerksamkeit von Verlagen.

Manche Autorinnen machen erst einmal Selfpublishing, und dann werden Verlage darauf aufmerksam und bieten eine Zusammenarbeit an. Es gibt viele Wege – aber die sind oft nicht einfach.“

Über Bücher und Lesen

Q: Was macht ein Jugendbuch richtig gut?

A:

„Das würde sicher jeder anders definieren, aber ich denke, das Allerwichtigste sind im Buch Figuren, die einem ganz nahe kommen und mit denen man sich ganz schnell identifizieren kann. Figuren, die einen mitnehmen in ihre Welt und in ihre Geschichte. Dabei können die Geschichten ganz unterschiedlich sein.

Aber wenn man bei der Figur ganz nah dran ist und nachvollziehen kann, was die fühlt – und mit ihr gemeinsam ein Ziel erreichen will, oder ein Problem durchstehen will, oder auf eine Reise gehen will – dann ist es gut.

Also wenn einen eine Figur erreicht, dadurch, wie sie beschrieben ist, dann macht das ganz viel aus, dass ein Buch gelesen wird.“

Q: Gibt es bestimmte Sachen, die gar nicht mehr in Büchern funktionieren?

A:

„Das ist eine gute Frage. Ich hab das Gefühl, dass es nicht so viele Dystopien gibt. Also diese sehr ernsten, problembeladenen Themen sind ein bisschen weniger geworden.

Natürlich gibt es diese Bücher auch noch – und das ist auch richtig – aber im Augenblick gibt es mehr, in denen man in andere Welten eintaucht.“

Q: Warum werden manche Bücher verfilmt und andere nicht?

A:

„Also ich glaube, ein Buch wird dann verfilmt, wenn man merkt, dass es total erfolgreich ist. Also wenn es viele, viele Leser*innen hat – da es sich für die Filmfirma auch rechnen muss. Die werden sich also nicht unbedingt ein Buch nehmen, das niemand lesen möchte.

Und dann muss es natürlich auch gut verfilmbar sein. Wenn jetzt zum Beispiel nur wenig Handlung ist, dafür aber ganz viel im Kopf einer Person passiert – dann ist das nicht so leicht darstellbar. Und es wird schwer, den Stoff auf die Leinwand zu bringen.

Also: Das Buch muss sich auch gut in Handlung umsetzen lassen. Man hat es oft bei verfilmten Büchern, dass Dinge dazuerfunden und andere weggelassen werden. Ein Film ist eben eine andere Art der Stoffvermittlung.

Also bei uns werden Bücher nach Filmrechten angefragt, die schon auch sehr erfolgreich sind – wie Die Schule der magischen Tiere. Und es ist dann trotzdem noch ein langer Weg, bis die dann verfilmt werden – und auch dann klappt nicht immer alles.“

Über die Zukunft von Büchern

Q: Lesen Jugendliche heute wirklich weniger als früher?

A:

„Nein, das glaube ich gerade gar nicht. Also vor drei Jahren hätte ich vielleicht etwas anderes gesagt – aber gerade lesen Jugendliche total viel. Besonders im Bereich Fantasy, Romantasy – aber auch andere Sachen wie Manga.

Ich hab das Gefühl, es gibt eine große Leserschaft. Es gibt sicher auch Jugendliche, die gar nicht lesen – aber die machen dann bestimmt etwas anderes, und auch das ist okay.

Nein, ich glaube das eigentlich nicht.“

Q: Wird Künstliche Intelligenz irgendwann Bücher schreiben?

A:

„Ja, das glaube ich. Das geschieht, glaube ich, auch schon in gewissem Rahmen. Aber ich weiß nicht, ob das die Bücher sein werden, die uns berühren und mitnehmen. Ich kann das schlecht einschätzen und bin da eher etwas kritisch.

Aber es gibt, glaube ich, auch schon KI-generierte Bücher.“

Q: Wie wichtig ist Social Media für den Erfolg eines Buches?

A:

„Das kommt auf den Bereich an. Also im Jugendbuchbereich macht der Verlag viel mit Social Media. Und es werden da auch Trends aufgegriffen – aus den USA oder anderen Ländern – was auf TikTok oder Insta läuft. Also da ist es sehr wichtig.

Aber für das Kinderbuch ist das noch nicht so sehr wichtig.“

Vielen lieben Dank an Carlsen und Hilke Schenck für die Zeit und die Geduld. 


Loewe Verlag auf der LBM 2025

Zu Besuch bei Loewe

In Halle 3, Stand D200, präsentierte Loewe seine neuesten Veröffentlichungen der letzten Monate.

Carina Lindig aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nahm sich viel Zeit für uns, beantwortete unsere Fragen, stellte großartige Bücher vor und gewährte sogar einen kurzen Einblick in das Herbstprogramm.

Wir können euch schon so viel verraten: Es wird ein mega cooler Bücherherbst!

Der Loewe Verlag veröffentlicht seit über 150 Jahren fantastische Kinder- und Jugendbücher. Er ist ein inhabergeführter Familienbetrieb und zählt zu den führenden Kinder- und Jugendbuchverlagen im deutschsprachigen Raum.


Um die Vielfalt der Literatur im Verlagsprogramm besser zu strukturieren, gibt es verschiedene Bereiche:

Loewe Kinderbuch (für Leser*innen von 0–11 Jahren)

Hier findet ihr alles – vom Pappbilderbuch über Bilderbücher und Erstlesebücher bis hin zu spannenden Kinderromanen.

Gerade neu erschienen:

📖 Dream Keeper. Das Bündnis der Zwillingssterne von Jiatong Chen, illustriert von Marie Beschorner und übersetzt von Leonie Weidel.

Loewe Jugendbuch (für Leser*innen ab 12 Jahren)

Hier gibt es herzerwärmende Lovestorys, romantische Fantasy, spannende Agenten-Action und aufrüttelnde Gegenwartsliteratur.

Ganz neu im Programm:

📖 Die Spiele der Unsterblichen von Annaliese Avery.


Loewe Intense

Dieser Bereich umfasst alle Bücher aus dem New-Adult-Programm. Hier sind Autorinnen wie Kyra Groh, Carolin Wahl und Gabriella Santos de Lima zu Hause.

Ganz neu erschienen:

📖 Before the Sun Shatters von Franka Neubauer.

Loewe Graphix

Hier gibt es all die supercoolen Comics und Graphic Novels, die wir euch bereits vorgestellt haben.


Ganz neu und mega süß:

📖 Unico erwacht von Osamu Tezuka und Samuel Sattin.

Loewe Manga

Hier findet ihr jede Menge coole Mangas. Am besten überzeugt ihr euch selbst auf der Verlagsseite von Loewe.

Neu im Programm:

📖 Akane-banashi von Yuki Suenaga.

 

Unser Besuch beim Loewe Verlag auf der Leipziger Buchmesse war super informativ.

In unserem Interview haben wir Carina Lindig aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Loewe unter anderem gefragt:

Q: „Gibt es ein aktuelles Buch aus eurem Verlag, das Sie selbst als Teenager geliebt


hätten?"

A: „Oh ja, da gibt es gerade ein richtig spannendes, das ich auf jeden Fall sehr gern gelesen hätte: Academy of Lies – Anatomie einer Verschwörung von Nina Scheweling. Die Protagonistin erinnert mit ihrer sarkastischen und abweisenden Art ein wenig an Wednesday Addams. Es ist ein sehr fesselnder Thriller rund um Medizin an einer Eliteuniversität. Die Tropes für dieses Buch sind Slow Burn und Enemies-to-Lovers. Ich kann das Buch sehr empfehlen.“

Vielen lieben Dank für das tolle Rezensionsexemplar, das wir sofort mit nach Hause nehmen durften.

Wir werden natürlich nach der Lektüre ausführlich über unser Leseerlebnis berichten.

COVERTEXT

Geheimnisse haben schreckliche Nebenwirkungen …

Quinn wird sterben. Denn ihr Spenderherz hält nicht mehr lange durch. Um den Tod besser zu verstehen, studiert sie Medizin an einer Eliteuniversität. Doch dann wird der Rektor getötet, kurz darauf stirbt eine Studentin – und niemand anderes als ihr Bruder gerät unter Verdacht. Quinn muss herausfinden, was wirklich passiert ist. Und dabei kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das nicht nur ihre eigene Welt auf den Kopf stellen könnte …

Na, klingt das nicht super spannend?

Wir freuen uns auf eine tolle Lesezeit

Euer Club der anonymen Bookoholiker

Zu Gast bei Thienemann Verlage LBM 2025

 THIENEMANN VERLAGE 📍 In Halle 3, Stand C100 präsentierten die Thienemann Verlage eine bunte Palette an Leseschätzen. 📚✨ Amelie Sturm a...