Regina Meissner (Autor*in)
Altersempfehlung: ab 14 Jahren- ISBN: 978-3-426-65936-6
- Erscheinungstermin: 02.12.2024
- Seiten: 448
- Verlag: Knaur
Covertext
Elenas Familie träumt von einer standesgemäßen Hochzeit – doch die 24-Jährige übt sich lieber im Fechten mit ihrem besten Freund Matteo. Sie springt sogar bei einem Duell seiner Studentenverbindung für ihn ein. Ihr Gegner ist kein Geringerer als der mysteriöse Valentino, der für seine Fechtkunst ebenso berühmt wie berüchtigt ist.
Während des Kampfes entdeckt Elena nicht nur ihre eigene Stärke: Sie fühlt sich auf eine Weise von Valentino angezogen, die ihr bislang fremd war. Zwischen der jungen Frau aus gutem Hause und dem geheimnisvollen, charismatischen Fechter entwickelt sich eine leidenschaftliche Verbindung, die mehr als nur Elenas Herz auf die Probe stellt. Doch kann sie Valentino wirklich trauen? Und wird sie in einer von Männern und den Erwartungen ihrer eigenen Familie dominierten Welt ihren eigenen Weg finden?
Rezension
aufwächst. Gefangen in den damaligen gesellschaftlichen Zwängen und unter dem dominanten Einfluss ihrer Tante Paola ist die hübsche, gebildete Elena mit ihren 24 Jahren bereit für den Heiratsmarkt der mailändischen Oberschicht.
Der Roman mutet zu Beginn cinderellahaft an, denn Elena wird von Paola und ihrer Cousine Livia auf einen Ball begleitet, auf dem sie ihren zukünftigen Ehemann kennenlernen soll. Tatsächlich begegnet sie einem sympathischen jungen Mann, doch Elena ist ein Freigeist, der sich den gesellschaftlichen Erwartungen nicht beugen möchte. Ihre wahre Passion bezieht sich nämlich nicht auf Kleider, Geld, Klatschgespräche und Männer. Nein, Elena ist eine Kämpferin - sie liebt das Fechten. Diese Leidenschaft teilt sie mit ihrem besten Freund Matteo, welchen sie freundschaftlich von ganzem Herzen liebt.
Heimlich führt Matteo Elena in eine Studentenverbindung ein, die sich dem Fechten widmet. Damit wird ein Traum für Elena wahr, aber als fechtende Frau hat sie nicht nur Fechtduelle zu meistern: sie kämpft vor allem gegen Spott und Vorurteile bezüglich ihres Geschlechts und darum, endlich in ihrer Sportart ernst genommen zu werden. Das Ganze wird erschwert, weil Elena das Fechten vor ihrer Familie verbergen muss. Spannend beschreibt die Autorin Regina Meissner wie es der trickreichen jungen Frau gelingt, dem Fechtsport nachzugehen und dennoch ihrer äußerlichen Rolle der Dame aus gutem Hause zu entsprechen. In der Studentenverbindung begegnet Elena schließlich dem geheimnisvollen Valentino, der sie völlig aus der Bahn wirft. Einerseits ist Elena absolut von Valentinos Präsenz fasziniert, andererseits wirkt er bedrohlich auf sie. Durch Zufall kommt es zum Duell zwischen Valentino und Elena, bei dem das Unglaubliche geschieht: Elena gewinnt und erarbeitet sich damit endlich einen Stand in der Studentenverbindung.
Das Schicksal nimmt jedoch eine ungeahnte Wendung: Elenas Familie kommt hinter ihr Geheimnis des Fechtens und akzeptiert nicht länger, dass Elena einen vielversprechenden Verehrer aus gutem Hause als Ehemann ablehnt und sich nicht standesgemäß benimmt. Der goldene Käfig wird für sie immer enger, bis schließlich Matteo einen gewagten Ausweg anbietet. Dieser wird ihm jedoch zum tragischen Verhängnis.
Für alle Fans von starken Frauen, die sich gegen alle Konventionen auflehnen und ihren eigenen Weg gehen, ist dieser Roman genau richtig. Regina Meissner hat dieses Element gekonnt in einen historischen Kontext gebettet und mit ihrem eigenen Hobby, dem Fechten, verbunden. Diese ungewöhnliche Mischung in Kombination mit vielen spannenden Momenten und im letzten Drittel sehr unerwarteten Highlights hat mir sehr gut gefallen.
Aus Elenas Perspektive wird der Fortgang der Geschichte beschrieben und ihre Emotionen waren für mich spürbar. Vor allem die zweite Hälfte des Romans hat mich vollends überzeugt, da hier wirklich überraschende und spannende Szenen miteinander verknüpft werden. Dadurch wird die Story dramatischer und das zu Beginn recht mädchenhaft-romantische bekommt einen Gegenpart. Regina Meissner schafft in ihrem Roman eine ausgewogene Balance zwischen Romantik, Leidenschaft für den Fechtsport, einem Einblick in den historischen sowie gesellschaftlichen Kontext und fesselnden, unerwarteten Begebenheiten. Da im Roman weder übertrieben detailreiche Liebesszenen noch derbe Gewaltdarstellungen zu finden sind, eignet sich das Buch bereits für interessierte Lesende ab etwa 13-14 Jahren. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, weshalb ich es gern weiterempfehlen möchte.
Dr. Jekyll
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