Mittwoch, 3. August 2022

Einfühlsam, bewegend und sachlich

Barfuß in Deutschland

Loeper, Tete (Autor*in)

  • Altersempfehlung: ab 16 Jahren
  • ISBN:978-3-949545-11-5
  • Erscheinungstermin: 07.03.2022
  • Seiten: 176
  • Verlag: orlanda

Covertext

Mutoni, eine junge, gebildete Frau aus Ruanda, beschließt nach dem Tod ihrer Mutter auszuwandern. Über eine ehemalige Mitschülerin erhält sie das Angebot, nach Hamburg zu ziehen und dort einen Mann zu heiraten. Voller Zuversicht und Hoffnung auf ein besseres und wohlhabenderes Leben begibt sie sich auf den Weg nach Deutschland. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft zeigt sich, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt werden: Ihre Unwissenheit führt sie in die Zwangsprostitution. Doch selbst als es ihr gelingt, dieser Gewalt zu entfliehen und in Süddeutschland neue Wege einzuschlagen, bleibt ihr Leben in der ungewohnten und fremden Umgebung voller Demütigungen und Herausforderungen. Die Erfahrungen, die sie als Schwarze Migrantin in Deutschland alltäglich macht, führen sie schließlich zu einer unerwarteten Entscheidung. Tete Loeper gelingt in ihrem Buch eine starke, und ergreifende Innensicht der Protagonistin, die verdeutlicht, wie schwer es ist, in Deutschland anzukommen und Fuß zu fassen. Dabei wird die Konfrontation mit Vorurteilen, die Negierung einer persönlichen Identität und die Enttäuschung eindrücklich nachvollziehbar, die viele Migrant*innen erleben, wenn ihre idealisierten Vorstellungen an der Realität scheitern. Darüber hinaus zeigt sie aus der Perspektive einer ruandischen Frau den Alltagsrassismus in Deutschland auf.

Rezension 

Barfuß in Deutschland von Tete Loeper ist ein einzigartiger Roman, der die Geschichte von Mutoni erzählt. Mutoni ist eine junge Frau aus Ruanda, deren Mutter an Krebs gestorben ist. Sie fällt in ein tiefes Loch, doch sie versucht für ihre kleine Schwester, den Schein von Normalität zu wahren. Sie studiert und erwirbt einen Abschluss, um das Andenken an ihre Mutter zu wahren, denn dieser war Bildung immer sehr wicht. Als ihre Schwester jedoch nach Dubai auswandet, beschließt Mutoni auch ins Ausland zu gehen, da sie nichts mehr in Ruanda hält. Über eine ehemalige Schulkameradin gelangt sie nach Deutschland mit dem Versprechen auf Geld und einen schönen Freund, wird sie in eine Falle gelockt. Denn der Freund entpuppt sich als Zuhälter und Mutonis tragische Reise in Deutschland beginnt.

Dieses Buch hat mich emotional sehr bewegt. Es ist einfühlsam und doch gleichzeitig sachlich geschrieben. Es zeigt all die Hürden, vor die Mutoni als woman of colour gestellt wird. Beispielsweise fällt ihr die Jobsuche sehr schwer, da ihr Studium in Marketing Partus von keinem Arbeitgeber anerkannt wird. Doch es werden auch die vielen Fälle des Alltagrassismus aufgezeigt, mit denen Mutoni immer wieder konfrontiert wird. Welche mir als weiße Person immer wieder einen Spiegel vor das Gesicht halten. Es ist wichtig genau solche Bücher zu lesen, um zu Begreifen wie anders und schlechter nicht weiße Personen in Deutschland behandelt werden. Um zu verstehen, wie man handeln kann, um nicht weiter zur Diskriminierung beizutragen.

Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen

Die Bücherdiebin

 

 

Urban-Fantasy-Roman voller Witz und Abenteuer

Signs of Magic - Die Suche nach Tzunath 

Robrahn, Mikkel (Autor*in)

  • Altersempfehlung: ab 14 Jahren
  • ISBN: 978-3733550257
  • Erscheinungstermin: 29.06.2022
  • Seiten: 416
  • Verlag: TOR FISCHER New Media

Covertext

Der zweite Teil der »Signs of Magic«-Serie von Mikkel Robrahn entführt in unheilvolles Marschland

Matilda fällt in ein tiefes Loch. Zu groß ist die Sehnsucht, ihre Mutter endlich wieder in die Arme schließen zu können. Auf der Suche nach ihr beginnt das nächste große Abenteuer, und auch diesmal ist Zauberer Albert wieder an Matildas Seite. Schuldeneintreiberin Cynthia begleitet das Duo an den nächsten magischen Schauplatz: die Marschlande.  

In der trostlosen Sumpflandschaft wollen die Drei nicht nur der Wahrheit um Matildas Mutter auf den Grund gehen, sondern riskieren auch im Auftrag von Mrs. Lynbrook ihr Leben. Die größte Herausforderung steht ihnen jedoch noch bevor: Sie müssen sich dem ominösen und gefürchteten Tzunath stellen.

Rezension

Im zweiten Teil der „Signs of Magic“-Trilogie folgen wir Matilda und Albert in ein neues Abenteuer. Gemeinsam mit der Schuldeneintreiberin Cynthia begeben sie sich in den mysteriösen Keller in Matildas Anwesen und gelangen so in die Marschlande, um einen Auftrag der hinterlistigen Mrs Lynbrook zu erfüllen. Matilda hofft, ihre verschwundenen Eltern bei der Gelegenheit zu finden, die beide in jenem Keller verschwunden sind. Doch dabei verstricken sie sich in einige Angelegenheiten und Konflikte, wobei sie schließlich das allseits gefürchtete Monster Tzunath plus eine Banditenbande besiegen müssen.

Nach dem ersten Teil der Trilogie habe ich mich auf Mikkel Robrahns humorvollen Erzählstil im nächsten Teil gefreut - und ich wurde nicht enttäuscht.  Jedoch finde ich „Signs of Magic - Die Jagd auf den Jadefuchs“ im Vergleich angenehmer zu lesen, da es sich in einem Wald abspielt, „Die Suche nach Tzunath“ in den sumpfig-sandigen, heißen Marschlanden, die im Buch selbst als „hässlich“ bezeichnet werden und als eine Art unterirdische Welt beschrieben werden, die alle Kontinente miteinander verbindet. Zudem sind die Bewohner dieser Landschaft nicht gerade die umgänglichsten geschweige denn liebenswürdigsten. Somit habe ich mich mit dem Ort nicht ganz wohl gefühlt.

Aber dennoch: ein Urban-Fantasy-Roman voller unerwarteter Wendungen, Witz und Abenteuer. Lässt auf das Finale der Saga neugierig werden.

Für Euch gelesen, zusammengefasst und empfohlen

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