101 Places for heartbroken people
Ria Radtke (Autor*in)
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- ISBN: 978-3-7457-0472-3
- Erscheinungstermin: 25.03.2025
- Seiten: 400
- Verlag: reverie
Covertext
„101 Places for Heartbroken People“ nimmt uns mit auf eine Reise quer durch Europa, eine Reise, auf der wir gemeinsam mit Maeve und Callum den Spuren tragischer Liebespaare folgen. Orte wie Verona und Paris spielen eine zentrale Rolle, doch es geht nicht nur um romantische Plätze, sondern auch um die gemeinsame, schmerzhafte Vergangenheit, die die beiden verbindet.
Wieder einmal ein Buch, auf das ich mich wahnsinnig gefreut habe. Und ich muss sagen: Der Einstieg ist wirklich gelungen. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erleben dürfen, durch die wechselnden POVs von Maeve und Callum erhalten wir tiefe Einblicke in ihre jeweiligen Welten.
Auch die Idee des Roadtrips fand ich grundsätzlich schön umgesetzt. Der Anfang war spannend und vielversprechend. Leider verflog die anfängliche Begeisterung bei mir recht schnell. Irgendwann wurden mir die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten einfach zu viel – ich hatte das Gefühl, sie nahmen der eigentlichen Geschichte ihren Raum. Auch die separaten Reisetagebucheinträge empfand ich als überflüssig. Stattdessen hätte ich mir mehr Fokus auf die Beziehung zwischen Maeve und Callum gewünscht.
Apropos Maeve und Callum: Bei den beiden Protagonisten habe ich ebenfalls ein paar Kritikpunkte. Natürlich ist klar, dass sie sich nach ihrer Vergangenheit nicht direkt wieder in die Arme fallen, aber die emotionale Distanz, die zwischen ihnen herrscht, zieht sich meiner Meinung nach zu lange durch die Geschichte. Das erste Aufeinandertreffen der beiden wurde ziemlich nüchtern abgehandelt, wie bei einer Bestellung. Bei dem Hintergrund hätte es doch ein Moment voller Aufruhr und tiefer Gefühle sein müssen. Doch das blieb leider aus.
Was mir eindeutig gefehlt hat, waren echte, greifbare Emotionen. Der Schmerz, der in einem Buch mit dem Titel „Heartbroken“ eigentlich mitschwingen sollte, blieb für mich aus. Ja, die beiden sind irgendwie gebrochen, aber in ihren Interaktionen spürt man das kaum. Dabei müsste gerade dort die Emotionalität zum Ausdruck kommen.
Die Grundidee des Buches finde ich nach wie vor großartig, auch die Hintergrundgeschichte ist durchdacht und spannend. Leider haperte es für mich an der Umsetzung. Selbst der vermeintliche Plottwist war wenig überraschend, da frühzeitig entsprechende Hinweise gestreut wurden.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch gut als Urlaubslektüre funktioniert, oder für alle, die sich für tragische Liebesgeschichten interessieren und gerne gedanklich durch Europa reisen. Für mich persönlich war es leider nicht das, was ich mir erhofft hatte. Schade.
Für Euch gelesen, rezensiert und empfohlen
Zeilenflüsterin / @plot.tweety